Malu Dreyer betonte, Innovation und Weiterentwicklung sei nur dann möglich, wenn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einem guten Arbeitsumfeld die Option haben, sich selbst bestmöglich einzubringen. „Ich bin sicher, dass dies in diesem neuen Gebäude aufs Beste gelingen wird“, unterstrich die Ministerpräsidentin.
Bei Fasihi werde Innovationskraft und Diversität großgeschrieben. „Hier arbeiten Menschen unterschiedlichster Nationen kreativ und produktiv zusammen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Der Lebensweg des Firmengründers Saeid Fasihi zeige zudem, wie wichtig es sei, geflüchteten Menschen den Weg in Bildung und Beruf zu ebnen.
Die Investition in den Neubau des Firmensitzes sei eine starke Aussage an den Standort Ludwigshafen und das Land Rheinland-Pfalz. „Darüber freue ich mich sehr“, erklärte die Ministerpräsidentin. Unternehmen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fänden in Rheinland-Pfalz gute Rahmenbedingungen vor: Verkehrsinfrastruktur, Forschungskompetenz, starke Hochschulstandorte, kostenfreie Kinderbetreuung, moderate Lebenshaltungskosten und eine hohe Lebens- und Freizeitqualität. Rheinland-Pfalz mache Menschen fit für die Arbeitswelt 4.0, unterstrich die Ministerpräsidentin. „Ich arbeite mit meiner Landesregierung daran, dass diese Rahmenbedingungen sozial gerecht, wirtschaftlich erfolgreich und ökologisch verantwortlich weiterentwickelt werden.“
Fasihi GmbH spielt in der "Champions League"
Dr. Christoph Wegner, Leiter Digitalization & Information Services der BASF SE, erinnerte an seine erste Begegnung mit der Firma Fasihi vor acht Jahren, als in seinem Arbeitsumfeld ein Datenproblem auftauchte, für das keine Lösung gefunden werden konnte. „In einer tollen Art und Weise und in Rekordgeschwindigkeit hat Fasihi dann das Portal „Robinson“ gebaut, das bis heute sehr erfolgreich ist.“
Das Unternehmen habe sich in den 30 Jahren der Zusammenarbeit zu einem sehr wichtigen strategischen Partner der BASF entwickelt, was auch in einem langfristigen Vertrag zur Zusammenarbeit zum Ausdruck komme. „Sie bestehen neben Branchengrößen wie Microsoft, Amazon oder Oracle und spielen heute in der Champions League mit“, sagte Wegner. Das Fasihi Enterprise Portal sei ein wahnsinnig tolles Produkt. Die Firma habe sehr früh erkannt, was der Markt langfristig erwarte: Weg von geschlossenen Systemen hin zu modularen Plattformen.
Genauso wichtig wie das Portal sei die gegenseitige Zusammenarbeit: Die Mitarbeiter von Fasihi seien sehr kundenorientiert und erfüllten die Wünsche seitens der BASF sehr schnell. „Wenn ein Problem da ist, wird sofort gehandelt.“ Beeindruckend fand Wegner, dass die Fasihi-Mitarbeiter ehrlich sind und auch offen sagen, wenn Wünsche nicht erfüllt werden könnten: „Sie versprechen nicht das Blaue vom Himmel herunter. Wenn Sie den Job annehmen, dann liefern Sie. Ich habe noch nie eine Beschwerde über Fasihi gehört.“
Wegner freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Unternehmen: „Bei der Digitalisierung warten neue Herausforderungen auf uns. Wir brauchen Sie als Partner für die Zukunft – Riesendinge kommen auf uns zu."
Tolles soziales Engagement
Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck bezeichnete die Einweihungsfeier als schönes Ereignis und nach 30 Jahren in der Stadt als klares Bekenntnis zum Standort Ludwigshafen: „Danke, dass Sie in Ludwigshafen geblieben sind.
Steinruck zeigte sich davon beeindruckt von dem Unternehmen Fasihi GmbH, das weit in die Zukunft denke und arbeite. „Sie bieten dieser Stadt nicht nur ein Haus und Arbeitsplätze, sondern auch ein tolles soziales Engagement. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.
Den Firmengründer Saeid Fasihi bezeichnete die Oberbürgermeisterin aufgrund seines Lebensweges als Vorbild. Als Flüchtling in unser Land gekommen, habe er bewiesen, dass durch Bildung und Risikobereitschaft viel erreicht werden könne. „Herr Fasihi hat etwas erreicht, das vielen Mut machen sollte, die neu in unser Land kommen. Er ist ein positives Beispiel auch für den Wirtschaftsstandort Ludwigshafen.
Industrie 4.0 zukünftiger Schwerpunkt der Firma
Geschäftsführer Rolf Lutzer ging in seiner kurzen Rede auf das Thema Industrie 4.0 als zukünftigen Schwerpunkt der Firma ein: "Wir wollen mit unserem System dazu beitragen, Produktionsarbeiter in ihrem Arbeitsumfeld mit Maschinen digital zu unterstützen. Er verwies auf zahlreiche Module, zum Beispiel die digitalen Unterweisungs- oder Assistenz-Systeme, welche die Vorgaben des gesetzlichen Arbeitsschutzes unterstützten. Diese und viele andere digitale Helfer wie digitale Brillen oder Wearables würden dabei helfen, Handlungen richtig einzuschätzen und sicher durchzuführen. "Ich glaube, es ist schwierig vorauszusehen, wo die digitale Reise in den nächsten zehn Jahren hinführt. Aber eines ist sicher: Die Zukunft wird digitaler und die Digitalisierung verbindet. Sie verbindet Geschäftsprozesse, sie verbindet Menschen und sie verbindet Kontinente."
Flüchtlingsproblem und Digitalisierung
Firmengründer und Geschäftsführer Saeid Fasihi ging auf die Flüchtlingsproblematik ein. Er betrachte Flüchtlinge wie Zeitreisende - aufgrund seiner eigenen Erlebnisse könne er dies heute sagen. "Die Flüchtlinge kommen aus einer Gesellschaft, die von Diktatoren beherrscht wird und sowohl in punkto Technologie als auch bei den Menschenrechten im Vergleich zum heutigen Deutschland in der Vergangenheit leben. Für uns alle ist es ein großes Glück, dass wir hier seit 70 Jahren im Schutz des Grundgesetzes in Freiheit leben."
Fasihi verwies dass Prozesse in der Politik oftmals wie in einem Unternehmen gestaltet werden könnten, macht deutlich:
„Arbeitnehmer und Arbeitgeber pflegen ein ähnliches Verhältnis wie Migrant und Regierung."
Die Akzeptanz von demokratischen Unternehmenswerten ist dabei genauso unerlässlich wie bei der Akzeptanz der Landesdemokratie - in beiden Fällen kommt es auf die richtigen Unterweisungs- und Lernsysteme sowie einer unerlässlichen Wirksamkeitsprüfung an, wodurch beide Seiten profitieren.
Die Fasihi GmbH habe ihre digitalen Tools für diese Prozesse in der Arbeitswelt über Jahre ausgebaut:
"Lernaufträge helfen Unternehmen, ihre Mitarbeiter kontinuierlich auf aktuellem Stand zu halten und das Wissen im Unternehmen zu transferieren", erläuterte Fasihi.
Digitale Einarbeitungspläne unterstützten jeden Arbeiter, der mit Hilfe eines Fachpaten die gleichen Ausbildungsthemen erfolgreich und in gleicher Qualität durchlaufe.
Mittels digitalem Unterweisungssystem würden die gesetzlichen vorgeschriebenen Unterweisungen zu Gefahrensituationen am Arbeitsplatz gesteuert und mittels Verständniskontrollen überprüft.
Zusätzliche Gefahrstoffdatenbanken unterstützten die Arbeiter dabei, sich vor der Ausübung einer Tätigkeit über eventuelle Gefahrstoffe zu informieren und die richtigen Schutzvorkehrungen zu treffen - z.B. die richtige Schutzausrichtung anzulegen.
"Kontinuierliche Verbesserungsprozesse helfen, die wichtigen Erkenntnisse und Erfahrungen von Mitarbeitern in die Unternehmensprozesse zu integrieren und geben dem Mitarbeiter als Ideengeber eine Anerkennung und Motivation Ihrer Leistungen. Letztendlich ist es unerlässlich, mittels Wirksamkeitsprüfung diese Prozesse immer wieder regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen", so der Geschäftsführer.