Ein solches Feingussteil ist die 170 g schwere Schweißdüse des Geräts, die aus Chrom-Nickelstahl besteht. Durch das Bauteil kann ein Heißluftstrahl gezielt auf die Nahtstelle eines Bodens gelenkt werden. Um dabei eine gleichmäßige Verschweißung zu erhalten, ist die Düse in fünf Einzeldüsen aufgeteilt, die die Heißluft optimal steuern und verteilen. Die Düsen können zudem separat bedient und entsprechend, je nach Bedarf, an- und abgeschaltet werden. Ein Gebläse erhitzt, abhängig vom Bodenbelag, einen entsprechenden Draht, der zur Verbindung der Bodenbahnen in die Übergangskante gedrückt und durch die Schweißdüse verschmolzen wird. Dadurch kann ein besonders ebenmäßiges Ergebnis erzielt werden, was gerade in Bereichen mit hohen Hygienestandards zur Vermeidung von Schmutzkanten essenziell ist.
Bei der Fertigung im Feingussverfahren stellt besonders die komplexe Innengeometrie des Bauteils eine Herausforderung dar. „Im regulären Feingussprozess wird zunächst ein Werkzeug aus Aluminium gefräst. Dieses wird mit industriellem Wachs gefüllt, um so ein Wachsteil zu erhalten, das mit dem späteren Gussteil nahezu identisch ist“, erklärt Christian Ehl, Sales Manager bei BLANK und zuständig für das Projekt der Schweißdüse. „Mehrere Wachsteile werden zu sogenannten Bäumen zusammengeklebt, die anschließend in flüssige Keramik getaucht und mit Sanden verschiedener Kerngröße in mehreren Tauchgängen besandet werden. So entsteht die Schale für den Abguss des heißen Metalls und die Negativform der späteren Gussteile.“
Die filigrane Schweißdüse ist jedoch durch ihre Innengeometrie nicht innerhalb des Standardverfahrens herstellbar. Anstatt dessen kommt ein keramischer Kern zum Einsatz. Dieser wird in das Wachsteil eingebettet und erst nach dem Abguss des heißen Metalls wieder entfernt. „Dieser Prozess erfordert Know-how und Erfahrung“, so Ehl. Zudem musste bei der Teileentstehung ein strömungsgerechtes Design entwickelt und die geringe Wandstärke der Düse beachtet werden. Auch das Thema Leichtbau ist wichtiger denn je, gerade wenn es um den Transport und die Bedienung von Maschinen im Handwerk geht. Alle Aspekte konnten in Abstimmung mit dem Kunden beachtet und realisiert werden. „Auf diese Weise ist ein schönes und funktionales Feingussteil entstanden, das als Teil eines Schweißautomats die Arbeit bei der Verlegung von Böden erheblich erleichtert“, erklärt Ehl. „Egal ob nun bereits eine auf den Feinguss angepasste Teilegeometrie vorhanden ist, oder ob gemeinsam mit dem Kunden ein Design entwickelt wird – in beiden Fällen unterstützen wir gerne mit unserem Feinguss-Know-how.“