Festo nutzt Potenziale aller Mitarbeiter durch Lifecycle-Management
Die Festo AG, Esslingen ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Automatisierungstechnik und Weltmarktführer in der industriellen Aus- und Weiterbildung. Den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnet das Human Resource Management von Festo mit einem speziell auf das Unternehmen abgestimmten innovativen Lifecycle Management-Modell. Das Modell unterstützt die Ziele der Balanced Scorecard, dem Managementsystem von Festo. Durch Lebenslanges Lernen, Einsatzflexibilität, Betriebliche Gesundheitsförderung und Wissensmanagement sichert Festo die langfristige Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und die körperliche und seelische Gesundheit der Mitarbeiter.
"Gesundheit, Motivation und Leistung sind nicht vom Lebensalter, sondern vom "functional age", also der individuellen Biographie und Lerngeschichte eines Mitarbeiters abhängig. Lifecycle-Management fördert deshalb das Wissen und das Engagement jedes Mitarbeiters zu jedem Zeitpunkt seines beruflichen Lebensweges", erklärt Lothar Kempf, Vorstand Human + Intellectual Resources Management der Festo AG.
Festo wendet 1,5 % seiner Personalkosten für das Lifecycle-Management auf. Durch das integrierte Lifecycle-Management wird die Anpassungsfähigkeit an die Veränderung der Marktgegebenheiten gesichert und so ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil erzielt und die Employability, d.h. die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gesteigert. Die durch langfristige Betriebsbindung erworbene Erfahrung der Mitarbeiter wird bei Festo geschätzt. So sind ca. 7,5 % der Beschäftigten über 55 Jahre alt.
Human Resources stehen über 40 Personalinstrumente für die Umsetzung des Lifecycle-Managements zur Verfügung.
Wissensmanagement
Ziel des Wissensmanagements ist die zügige Wissensverarbeitung und -vernetzung zur Lösung komplexer Aufgabenstellungen. Im Rahmen des Wissensmanagements nutzen die Mitarbeiter ihre Erfahrung und ihr Prozesswissen und geben dieses in generationenübergreifenden Arbeitsgruppen weiter. Das Wissen soll als betriebliches Allgemeingut allen Mitarbeitern zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Die Wissensweitergabe und der Aufbau von weltweiten Wissensnetzwerken erfährt bei Festo eine hohe Wertschätzung.
Ein Modul zum Erlernen der systematischen Weitergabe von Wissen ist das Mentoren-bzw. Trainerseminar "Train the Mentor". Es wurde implementiert, um ältere Mitarbeiter darin zu schulen, professionell ihr Experten- und Prozesswissen an jüngere Mitarbeiter weitergeben zu können. Ältere und jüngere Mitarbeiter profitieren somit wechselseitig von der Vernetzung ihres Wissens.
Lebenslanges Lernen
Als Lernunternehmen interpretiert Festo den Arbeitsplatz und das zugehörige Team als Ort des kontinuierlichen Lernens. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, eigenverantwortlich seine berufliche Entwicklung und somit seine fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen auszubauen. Weiterbildungsangebote zur Potenzialentwicklung stehen für Mitarbeiter aller Altersgruppen offen. Neben Seminaren für alle Festo Mitarbeiter, bietet das Unternehmen auch spezielle Module, die auf ältere Mitarbeiter zugeschnitten sind und spezifische Lernkonzepte und Lerninhalte berücksichtigen. Durch eine bedarfsgerechte Förderung älterer Mitarbeiter wird deren Leistungs- und Innovationsfähigkeit langfristig erhalten. Die aufgebauten Kompetenzen werden wertgeschätzt, die Potenziale und Ressourcen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden gestärkt und genutzt.
Gesundheitsförderung
Festo betrachtet die Gesundheit seiner Mitarbeiter als wichtigen Faktor, der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die Kultur des Unternehmens hat. Seit Jahren werden Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung angeboten, für die Festo ein gesondertes Budget zur Verfügung stellt. Seit 2003 gibt es bei Festo zusätzlich eine Betriebsvereinbarung "Betriebliche Gesundheitsförderung". Die Betriebliche Gesundheitsförderung hat das Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Mitarbeiter zu bewahren und zu fördern. Zur Gesundheitsförderung gehört auch der Ausbau gesund erhaltender Ressourcen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Eigenverantwortung und Partizipation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie Lern- und qualifizierungsförderliche Arbeitsplätze. Die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung umfassen Gesundheitstage sowie ein kontinuierliches Kursprogramm. Dazu gehören beispielsweise Kurse wie "Rückenfit" oder die Entspannungskurse in der Mittagspause. Jeder Mitarbeiter hat auch die Möglichkeit, seinen Arbeitsplatz unter ergonomischen Aspekten prüfen zu lassen. Dadurch kann Überlastungen und Erkrankungen der Mitarbeiter frühzeitig vorgebeugt werden. Darüber hinaus werden jährlich neu festzulegende Schwerpunktprogramme für einzelne Mitarbeitergruppen angeboten. Dazu gehört beispielsweise eine arbeitsplatzspezifische Rückenschule für Mitarbeiter in der Produktion.
Einsatzflexibilität
Festo wirkt als innovatives Unternehmen in einem dynamischen Umfeld. Deshalb muss die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft der Mitarbeiter erhalten und die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter gefördert werden. Durch gezielte Kompetenzentwicklung und -planung und die Förderung von Mehrfachqualifikationen bilden sich die Mitarbeiter beständig weiter. Ebenso werden Positionswechsel gezielt unterstützt, um neue Qualifikationserfordernisse zu schaffen. Dadurch wird einseitiger physischer und psychischer Belastung vorgebeugt. Die Mitarbeiter sind flexibel, an veränderte Arbeitsumgebungen und lebenslanges Lernen gewöhnt. Mitarbeiter haben bei Festo die Option, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten, um sie ihrer individuellen Lebenssituation anzupassen. Zum Angebot an flexiblen Arbeitszeitmodellen gehören auch altersgerechte Arbeitszeitmodelle bzw. die Möglichkeit, Arbeitszeit als Lebensarbeitszeit aufzuteilen und Zeitguthaben über Arbeitszeitkonten anzusparen.
Erfahrungen austauschen - Kooperation mit Wissenschaft und Verbänden
Festo tauscht Erfahrungen aus der Qualifizierung älterer Arbeitnehmer in betriebsübergreifenden Arbeitskreisen aus. Im Rahmen des IFFA-Projektes, welches vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg unterstützt wird, sowie bei weiteren wissenschaftlichen Foren nimmt Festo mit Fachvorträgen, in Diskussionsrunden oder in Workshops teil und liefert somit Denkanstöße für eine Unternehmenskultur, die das Potenzial älterer Arbeitnehmer erkennt und fördert.
Wettbewerb "Chancen mit Erfahrung"
Mit dem Wettbewerb "Chancen mit Erfahrung" will sich das BMWi nicht nur an der öffentlichen Diskussion zum Thema "Herausforderungen des demografischen Wandels" beteiligen, sondern mit den Ergebnissen insbesondere mittelständischen Unternehmen aktiv bei der Suche nach individuellen Lösungen zur Bewältigung des demografischen Wandels unterstützen.
Weitere Informationen: www.chancen-mit-erfahrung.de