Integriert und vernetzt in die Zukunft - unter diesem Aspekt thematisierten die Referenten der diesjährigen Online-Pressekonferenz die Veränderungen innerhalb der Industrieautomation in Richtung flexibler und adaptiver Produktionssysteme. Darüber hinaus standen anlässlich des Weltwasserjahrs 2013 die Themen Prozessüberwachung und Effizienz im Fokus der Ausführungen zur weltweiten Wasserversorgung.
Trinkwasser für Russland
Wie nachhaltig sich Lösungen aus der Prozessautomation für Städte und Kommunen gestalten lassen, zeigte Dipl.-Ing. Armin Müller, verantwortlich für das Industriesegment Wasser-/Abwassertechnologie bei Festo. "Mit einem aktuellen Trinkwasserprojekt in Sankt Petersburg präsentieren wir eine Anwendung in zu Russland, dem diesjährigen Partnerland der Hannover Messe." Sankt Petersburg ist die nördlichste Millionenstadt der Welt. Vodakanal, der Wasserversorger von Sankt Petersburg, versorgt täglich 4,8 Millionen Menschen mit 1,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Derzeit engagiert sich Festo vor Ort im Rahmen eines Wasserprojekts. "Die neuen Anlagen werden mit pneumatischer Automatisierungstechnik von Festo ausgestattet - eine sehr energieeffiziente Lösung", erklärte Müller.
Integrated Industry
Wo stehen die Technologien und Automatisierungskonzepte heute? Und wie wird die Zukunft der Produktion aussehen? Fragen, auf die zwei Experten von Festo Antworten gaben: Prof. Dr.-Ing. Peter Post, Leiter Forschung und Programmstrategie, und Dipl.-Ing. Eberhard Klotz, Leiter Marketingkonzepte, Produkte und Technologien bei Festo. "Wir sehen den Ansatz der Automatisierungsplattform CPX als eine mögliche Basis der Integrated Industry", erklärte Eberhard Klotz. Prof. Post griff in seinem Vortrag ebenfalls das Leitthema auf. "Mit Integrated Industry thematisiert die Hannover Messe auch das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. Dezentrale Anlagenintelligenz, hohe Wandlungsfähigkeit, einfache Planung und Inbetriebnahme von Maschinen - in der Produktion der Zukunft ist Vernetzung allgegenwärtig; reale und virtuelle Welt wachsen zusammen", sagte Prof. Post.
Bionic Learning Network 2013
Im Bionic Learning Network, einem Verbund von Festo mit Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen, erforschen und entwickeln Ingenieure technische Konzepte und industrielle Anwendungen nach dem Vorbild der Natur - zur Hannover Messe 2013 insbesondere im Hinblick auf zukünftige Produktionswelten. Im Rahmen der Online-Pressekonferenz präsentierte Dr.-Ing. Heinrich Frontzek, Leiter Corporate Communication und Future Concepts bei Festo, zwei Forschungsprojekte, die neue Technologien und Lösungen für die Automatisierungstechnik erschließen und zugleich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen: den BionicOpter und die Supraleitertechnologie.
Inspiration Libellenflug
Beim BionicOpter handelt es sich um ein ultraleichtes Flugobjekt. Bei einer Flügelspannweite von 63 cm und einer Körperlänge von 44 cm wiegt die künstliche Libelle lediglich 175 Gramm. Genau wie das natürliche Vorbild kann der BionicOpter in alle Raumrichtungen fliegen und dabei komplizierteste Flugmanöver ausführen. Durch die Fähigkeit, alle Flügel unabhängig voneinander zu bewegen, kann das Flugobjekt abrupt abbremsen und wenden, rasant beschleunigen und sogar rückwärts fliegen. "Ermöglicht wird das einzigartige Flugverhalten durch Leichtbau und Funktionsintegration: Bauteile wie Sensorik, Aktorik und Mechanik sowie Steuerungs- und Regelungstechnik sind auf engstem Raum verbaut und exakt aufeinander abgestimmt", erklärte Frontzek. "Damit beherrscht ein Modell erstmals alle Flugzustände von Hubschraubern, Flugzeugen und sogar Segelfliegern. Dennoch lässt sich das hochintegrierte System einfach und intuitiv per Smartphone steuern."
Supraleiter für die ressourcenschonende Industrieautomation
"Festo erforscht die Potenziale der Supraleitertechnologie für die Automatisierungstechnik", erklärte Dr.-Ing. Heinrich Frontzek. Supraleiter sind Metalle, Metallverbindungen oder keramische Materialien, die unterhalb einer bestimmten sogenannten Sprungtemperatur schlagartig ihren elektrischen Widerstand verlieren und damit in einen supraleitenden Zustand übergehen. Werden Supraleiter unter Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes eines Permanentmagneten unter die Sprungtemperatur gekühlt, hat dies außerdem zur Folge, dass sie ihre Eigenschaften verändern: Der Supraleiter kann das Magnetfeld des Permanentmagneten in einem zuvor festgelegten Abstand speichern oder "einfrieren" und einen stabilen Schwebezustand ermöglichen. Versucht man den Supraleiter zu verschieben, bewegt er sich immer zurück in die gespeicherte Position. Diese Eigenschaft der reibungsfreien, stabilen Lagerung, die ohne aufwendige Mess- und Regelungstechnik auskommt, wird in drei Forschungsträgern gezeigt: SupraLinearMotion, SupraHandling und SupraPicker.
Weitere Informationen sind ab dem 28. März verfügbar unter www.festo.com/bionik
Festo auf der Hannover Messe
Vom 08. bis 12. April 2013 zeigt Festo auf dem Hauptstand in Halle 15, Stand D07 Produktneuheiten für die Fabrik- und Prozessautomatisierung sowie Projekte aus dem Bionic Learning Network. Dort ebenfalls vertreten ist der Geschäftsbereich Didactic für die industrielle Aus- und Weiterbildung. Automatisierungslösungen zum Themenschwerpunkt Wasser/Abwasser-Aufbereitung in urbanen Infrastrukturen präsentiert Festo auf der Messe "Metropolitan Solutions" in Halle 1