Finanzplanung ist eine Beratungsphilosophie mit dem Ziel, ein umfassendes und ganzheitliches Abbild der gesamten finanziellen Lebenssituation des Kunden zu erstellen. Die vom Vebraucherschutzministerium in Auftrag gegebenen und im November 2008 veröffentlichte Studie "Anforderungen an Finanzvermittler - Mehr Qualität, bessere Entscheidungen", hat den Finanzplanungsgedanken als geeignetes zukünftiges zentrales Leitbild für die gesamte Finanzdienstleistungsbranche herausgestellt und eine entsprechende Ausrichtung finanzieller Dienstleistungen an diesem Leitbild gefordert.
"Diese Forderung vertreten wir schon seit unserer Gründung", so Stiegeler weiter, "denn der spezifische Nutzen von Finanzplanung resultiert aus der simultanen und vernetzten Betrachtung aller relevanten finanziellen Aspekte, wie beispielsweise Liquiditäts-, Vermögens- und Steuerbetrachtungen. Davon ausgehend können Optimierungen und Planungen zukünftiger Ereignisse durchgeführt, Risikoszenarien abgebildet und ihre Auswirkung auf die Gesamtsituation simuliert werden." Finanzplanung ist im Verständnis des FPSB am besten als mehrstufiger Prozess organisiert, der mit Zielbestimmung und Datenbeschaffung beginnt und in den eigentlichen Analyse- bzw. Planungsprozess mündet. Am Ende der Analyse stehen Optimierungsempfehlungen, deren Umsetzung und Erfolg über kontinuierliche Updates und Kontrollen sichergestellt werden. Damit erfolgt eine regelmäßige Anpassung der kundenindividuellen Finanzplanung an die sich stetig wandelnden Kundenbedürfnisse und Rahmenparameter.Dieser ganzheitliche und vernetzte Beratungsansatz grenzt sich deutlich von den branchenseitig dominierenden isolierten Betrachtungen produktorientierter Beratungs- und Vertriebsansätze ab.
Eine an den persönlichen Finanzen anknüpfende Finanzplanung ist gerade vor dem Hintergrund eines systematischen Rückbaus sozialer Sicherungssysteme und daraus resultierender verstärkter Eigenverantwortung im Hinblick auf Vorsorge und Risikoabsicherung für jeden Kunden von hoher Bedeutung. Wenngleich Finanzplanung in Deutschland ihren Ursprung im Private Banking hat, ist sie nicht auf ein bestimmtes Kundensegment fixiert. Vielmehr ist Finanzplanung gerade auch für weniger vermögende Kunden von entscheidender Bedeutung, da sich aufgrund des geringeren Anlage- und Vorsorgevolumens Fehlallokationen im Vergleich zu besonders vermögenden Kunden noch wesentlich stärker auswirken.
Die Qualität von Finanzplanung hängt im Wesentlichen vom Finanzplaner selbst ab. Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. tritt daher seit seiner Gründung als Zertifizierungs- und Überwachungsorganisation von Certified Financial Planner (CFP®) im Bereich der Finanzplanung sowie von Certified Foundation and Estate Planner (CFEP®) im Bereich der Vermögensnachfolgeplanung für die Verbreitung professioneller und qualitativ hochwertiger Finanzplanung ein. Zur Sicherstellung von Beratungsqualität hat der FPSB Deutschland bereits seit 1997 für seine inzwischen über 1.200 Mitglieder verbindliche Leitlinien für Finanzplanung - die Grundsätze ordnungsmäßiger Finanzplanung (GoF) - entwickelt.Zudem unterliegt die Zertifizierung zum CFP und CFEP als weltweite Gütesiegel strengen Anforderungen bezüglich qualifizierender Aus- und Weiterbildung, langjähriger Berufserfahrung im Bereich Finanzdienstleistungen, umfangreichen Kenntnisnachweisen und Einhaltung strikter ethischer Grundsätze. Die Fach- und Methodenkompetenz des FPSB Deutschland im Bereich Finanzplanung zeigt sich in der maßgeblichen Mitgestaltung der internationalen Norm ISO 22222 "Personal Financial Planning - Requirements für Personal Financial Planners", die zum internationalen Branchenstandard avanciert ist. In einem weiteren standardsetzenden Schritt wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) die Zertifizierung zum "DIN-geprüften privaten Finanzplaner" gemäß DIN ISO 22222 etabliert, für die der FPSB Deutschland Prüf- und Begutachtungsstelle ist.
Der FPSB Deutschland ist der Auffassung, dass professionelle und an hohen fachlichen sowie ethischen Standards orientierte Finanzplanung einen bedeutenden Kundennutzen bzw. - mehrwert schafft, da sie die Kundensituation ganzheitlich abbildet und das individuelle Kundeninteresse und nicht produktgeleitete, isolierte Produktvertriebsinteressen in den Mittelpunkt stellt. Es ist somit - vor allem aus Kundensicht - zu begrüßen, wenn diese Beratungsphilosophie zukünftig als Leitmotiv im Finanzdienstleistungsbereich Verwendung findet.