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Drei-Säulen-System der Kreditwirtschaft nutzt den Kunden

Ulrich Reuter vom Sparkassenverband Bayern beim fpmi business webinar

(PresseBox) (München, )
Professor Dr. Ulrich Reuter ist seit diesem Jahr Präsident des Sparkassenverbands Bayern. Im Rahmen des fpmi business webinars untersuchte er die Frage: „Drei-Säulen-System der Kreditwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland – Auslaufmodell oder USP?“ Er ließ keinen Zweifel daran, dass Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft geben und die Kunden vom Wettbewerb profitieren.

Das deutsche Drei-Säulen-System der Kreditwirtschaft ist in Europa etwas ganz Besonderes. Durch die rechtliche Trennung der drei Bereiche sind säulenübergreifende Übernahmen ausgeschlossen, daran erinnerte Andreas Schmidt, Vorstand der Bayerischen Börse AG und Sprecher der Finanzplatz München Initiative (fpmi), in seiner Begrüßung.

Dieses Modell wird regelmäßig von Vertretern der Sparkassen und der Genossenschaftsbanken verteidigt. Von einem Auslaufmodell kann keine Rede sein, so auch das Fazit von Professor Dr. Reuter. Alle Institute sehen sich zwar den gleichen Herausforderungen gegenüber. Diese reichten von der umfassenden Digitalisierung zum demographischen Wandel, dem veränderten Kundenverhalten im Niedrigzinsumfeld, zum Wettbewerb durch neue Player bis hin zur allumfassenden Regulatorik. Sie sind allerdings unabhängig vom Drei-Säulen-System.

Am Beispiel der Digitalisierung machte Reuter die besondere Stellung der Sparkassen deutlich: Kundin und Kunde erwarten von Sparkassen zurecht, dass sie 100 Prozent Qualität liefern. Deshalb degradieren Sparkassen ihre Kunden nicht zur Testperson neuer Prozesse. Reuter, der sich ausdrücklich für einen gesunden Wettbewerb zwischen den Bankengruppen ausspricht, sieht außerdem die europäische Kreditwirtschaft als stark genug an, ihr eigenes Payment-System aufzubauen, um nicht in die „erpressbare Abhängigkeit“ internationaler FinTechs zu geraten.

Die Branche ist laut Reuter in der Mühle zwischen Gesetzgebung, Bankenaufsicht, Verbraucherschutzpolitik und Geldpolitik gefangen. Um den bürokratischen Aufwand, zu bewältigen, wünscht er sich neben Bürokratieabbau auch mehr Mut zu mehr Digitalisierung, statt Papierflut im Verbraucherschutz.

„Das Drei-Säulen-Modell ist kein Auslaufmodell, sondern dient den Kunden und den Interessen der deutschen Volkswirtschaft“, so Reuter wörtlich. „Der USP ist deshalb unstrittig. Das Modell hat sich während sämtlicher Krisen bewährt und für eine stabile Liquiditätsversorgung gesorgt.“ Es soll daher zurecht laut Koalitionsvertrag erhalten werden. Der Wettbewerb als Innovationstreiber in der Kreditwirtschaft nutzt allen Kunden - ein Blick ins europäische Ausland zeige dies deutlich. Von der neuen Ampelkoalition erwartet Reuter allerdings hinsichtlich der Bankenunion ein Umdenken, damit Regionalbanken nicht in einen europäischen Einlagensicherungs-Fonds einzahlen, ohne daraus einen Nutzen ziehen zu können.

Finanzplatz München Initiative

Bayern mit seinem Zentrum München ist einer der bedeutendsten Finanzplätze Europas, der größte Versicherungsplatz Deutschlands, der zweitgrößte deutsche Bankenstandort und führend für Private Equity, Venture Capital, Leasing sowie Asset Management. In der Finanzplatz München Initiative haben sich alle wichtigen Unternehmen, Verbände, Institutionen sowie wissenschaftliche und staatliche Einrichtungen aus der Finanzbranche zusammengeschlossen, um mit einer Stimme zu sprechen. Gegründet 2000 unter maßgeblichem Engagement des bayerischen Wirtschaftsministeriums zählt die Initiative heute fünfzig Mitglieder und damit mehr als jede andere Finanzplatzinitiative in Deutschland.

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