In bewährter Aachener Tradition setzte sich die Fachveranstaltung des FIR an der RWTH Aachen aus einem Praxistag mit Workshops zu den Themen ERP-, Bestands- und Prozessmanagement, einer Fachmesse mit namhaften ERP-Anbietern sowie der Fachtagung mit den beiden Tagungssträngen ERP-Praxis und Logistik zusammen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Gästen auf den 20. Aachener ERP-Tagen ein Gefühl für das Unternehmen der Zukunft vermitteln konnten", freute sich der FIR-Geschäftsführer und Gastgeber der Veranstaltung Professor Volker Stich über das rege Interesse der Teilnehmer.
Während der Veranstaltung referierten 19 Redner aus Forschung und Industrie über ihre Erfahrungen mit ERP-Projekten und gaben wertvolle Anregungen, wie sich Logistikleistungen im Hinblick auf das Thema Industrie 4.0 optimieren lassen. Dabei spielten neue Kommunikationsmedien, Standards und die Digitalisierung eine entscheidende Rolle für die Prozessoptimierung.
Der Institutsdirektor des FIR, Professor Günther Schuh, betonte, dass die neuen Kommunikationsmedien derzeit vorwiegend von der heranwachsenden Generation Y genutzt würden. Die ältere Generation müsse dringend lernen, mit diesen Medien umzugehen, um das damit verbundene Potenzial auszuschöpfen. "Während im Jahr 2007 15 Prozent der Weltbevölkerung digital vernetzt waren, sind es heute circa 85 Prozent", so der Professor.
Eine weitere Herausforderung in einer Supply-Chain seien die Systemgrenzen zwischen den unterschiedlichen Akteuren. Diese müssten mithilfe von Standards überwunden werden, erklärte der Geschäftsführer der im Cluster Logistik des RWTH Aachen Campus immatrikulierten ZITEC Industrietechnik GmbH, Walter Nemetz. Zum Schluss sei es entscheidend, systemsicher und medienbruchfrei zu arbeiten. Hier könnten Standards helfen eine sichere Datenbasis zu schaffen.
Wie sich Standards und das Digitalisieren von Dokumenten in der Praxis bewähren können, das wurde in dem Vortrag des Leiters des Finanz- und Rechnungswesens von NetCologne, Marc Wolter, deutlich. Dieser eröffnete tiefgreifende Einblicke in die erfolgreich optimierten Prozesse des Unternehmens. Durch den Einsatz von Standardsoftware ließen sich die Arbeitsschritte im Rechnungswesen von 13 auf fünf reduzieren, was zu einer Entlastung der Mitarbeiter und einer Reduktion der Betriebskosten führte.
Um zu verdeutlichen, dass das unternehmensübergreifende Vernetzen von Maschinen, Produkten und Prozessen längst keine Zukunftsmusik mehr ist, stellte Professor Volker Stich die Vorzüge einer Zusammenarbeit im Campus-Cluster Logistik vor, in dem schon heute komplexe Zusammenhänge der Logistik erleb- und erforschbar werden. "Die Früchte des Campus fangen an zu reifen", freute sich Stich, der jüngst neben ZITEC auch die Couplink Group AG, die i2solutions GmbH und die gepe Gebäudedienste PETERHOFF GmbH für eine Partnerschaft im Cluster Logistik gewinnen konnte. Wie auch die anderen Immatrikulanten, konnten sie die Aachener ERP-Tage zur Vernetzung untereinander und zur Anbahnung gemeinsamer Campus-Aktivitäten nutzen.
Die nächsten ERP-Tage finden vom 3. bis zum 5. Juni 2014 statt. Weitere Informationen zu der Veranstaltung sind online auf der Internetseite www.aachener-erp-tage.de abrufbar.