Das IGF-Vorhaben mit dem Förderkennzeichen 17555N wurde über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Die Forschungsergebnisse sollen vor allem Produktionsplaner von kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei unterstützen, wichtige neue Auftragseingänge in Überlastungssituationen richtig zu priorisieren. Dazu entwickeln die Wissenschaftler des FIR gemeinsam mit den Unternehmen Asseco Germany AG, PSIPENTA Software Systems GmbH, Westaflex werk GmbH, Orthomol pharmazeutische Vertriebs GmbH, Weier Antriebe und Energietechnik GmbH und Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG, eine Entscheidungsunterstützung. "Wir erarbeiten ein Konzept, das auf Überlastungssituationen ausgerichtet ist und in Kombination mit den in IT-Systemen bestehenden Verfahren der Auftragseinlastung verwendet werden kann", erklärt der FIR-Wissenschaftler und Projektverantwortliche Stefan Kompa.
Folgende Fragestellungen werden in dem Projekt untersucht: Wie kann ein Produktionsplaner die wichtigen Aufträge in Überlastsituationen schnell identifizieren? Wie wirken sich die gesetzten Prioritäten auf die bestehenden Aufträge aus? Und wie können logistische Ziele trotz manueller Eingriffe möglichst positiv beeinflusst werden? Zudem wird eine Demonstrations- und Schulungsumgebung aufgebaut, um das Verständnis für die logistischen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge und die damit verbundenen Entscheidungen systematisch zu fördern. Diese Testumgebung wird Bestandteil des ERP-Innovation-Labs im Cluster Logistik des RWTH Aachen Campus.
"Die umfangreichen und individuellen Kundenwünsche in Kombination mit den kurzfristigen Auftragseingängen stellen die Auftragsabwicklung von Serienfertigern auf eine harte Probe und sind für kleine und mittelständische Unternehmen eine enorme Herausforderung", erklärt Kompa.
Der Produktionsplaner muss die komplexen Anforderungen für die Auftragseinlastung berücksichtigen. Er muss darauf achten, dass Vertriebs-, Einkaufs-, Produktions- und Versandplanung miteinander synchronisiert werden, um dem Kunden einen verbindlichen und vor allem validen Liefertermin zusagen zu können. Dabei muss er die zur Verfügung stehenden Echtzeitinformationen und IT- Funktionalitäten gezielt einsetzen und seine Ergebnisse praxistauglich und verständlich aufbereiten.
"Mithilfe unserer Forschungsergebnisse soll ein Produktionsplaner künftig in die Lage versetzt werden, besonders in Überlastsituationen zeitnah und anforderungsgerecht auf marktseitige Einflüsse reagieren zu können", so Kompa.
Weitere Informationen über das FIR und das Forschungsprojekt sind auf der Internetseite des FIR abrufbar: www.fir.rwth-aachen.de.