Im Fokus stand die Vision des hochauflösenden Produktionsmanagements. Dieses soll durch den Einsatz sogenannter Smart Objects realisierbar werden. Die intelligenten Objekte sollen mittelfristig die gesamte Produktions- und Logistikplanung revolutionieren und Prozesse transparenter und steuerbarer machen, als dies bisher der Fall ist.
Smart Objects sind beliebige Produkte, die mithilfe modernster Technologien, wie beispielsweise Identifikation, Aktorik und Sensorik, Informationen über den Ort und Zustand eines Produkts erfassen, verarbeiten und austauschen können. Somit soll die Lücke zwischen der physischen Lieferkette und den Informationssystemen geschlossen werden.
Innerbetriebliche Probleme wie beispielsweise unbekannte Bestände, inkonsistente Daten oder manuelle Eingaben könnten so bald der Vergangenheit angehören.
Der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, verdeutlichte in seiner Rede den Beitrag, den diese smarten Objekte für die Effizienzsteigerung in der Produktions- und Logistikplanung leisten können. Durch die Echtzeitfähigkeit, die die Objekte ermöglichen, sollen Informationen kurzfristig verfügbar gemacht werden, die bislang auf langwierigen Rückmeldungen basieren.
"Kurze Liefer- und Durchlaufzeiten sind in ihrer Bedeutung insbesondere unter Aspekten der Globalisierung gestiegen. Der Kunde wartet nicht mehr, er bekommt sein Produkt kurzfristig", so Stich. Die konsistente Transparenz ermöglicht den Akteuren einer Lieferkette den permanenten Zugriff auf die benötigten Informationen, sodass Entscheidungen schnell und teilautomatisiert getroffen werden können.
Der Einsatz von Smart Objects, von der Datenerfassung über deren Verarbeitung und Interpretation bis hin zum überbetrieblichen Datenaustausch, wurde auf der AIT durch Praxisbeispiele verschiedener Industriepartner, wie Continental, SAP, Gerry Weber oder Festo vorgestellt.
Den Höhepunkt und Abschluss der AIT bildete die Eröffnung des Smart-Objects-Innovation-Labs, einem Forschungslabor des FIR, in dem der Einsatz und die Möglichkeiten, die diese Objekte eröffnen, praxisnah erforscht werden.
"In dem Labor simulieren wir eine RFID- gestützte Lieferkette. Diese bilden wir in Echtzeit in den Informationssystemen ab. Im engen Austausch und in Zusammenarbeit mit der Industrie gestalten, bewerten und optimieren wir so den Einsatz intelligenter Objekte und generieren einen Informationsvorsprung für die Unternehmen," erklärt der FIR-Wissenschaftler und Laborverantwortliche Matthias Deindl.
Zum Abschluss der AIT ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. Die hohe Teilnehmerzahl und das rege Interesse, das man während der Vorträge und Diskussionen spüren konnte, zeige, dass die Unternehmen für neue Informationstechnologien aufgeschlossen sind und deren Relevanz zur Optimierung von Geschäftsprozessen erkannt haben.
Das FIR sieht seine Aufgabe jetzt darin, deren Einsatz und Möglichkeiten im Hinblick auf praxisrelevante Anwendungen zu erforschen und Unternehmen in diese Prozesse aktiv einzubinden.
Weitere Informationen zum Smart-Objects-Innovation-Lab und zur Informationsmanagementtagung sind im Internet abrufbar: www.smart-objects-innovation-lab.de , www.ait2011.de