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Digitale Services und Geschäftsmodelle neu gedacht

DiSerHub Consilium fördert branchenübergreifende Zusammenarbeit für die Zukunft der Automobilindustrie

(PresseBox) (Aachen, )
Mehr als150 Teilnehmer:innen aus allen Bereichen der Automobilbranche folgten am 28. September 2023 der Einladung zum digitalen DiSerHub Consilium. Die fünf Partner des Forschungsprojekts DiSerHub boten mit der digitalen Veranstaltung erstmals ein Forum für alle Stakeholder der Automobilindustrie, vom Produzenten, über den Zulieferer, Autohändler und Versicherer bis hin zu digitalen Infrastrukturanbietern. Unter dem Motto „Automobilindustrie gemeinsam nachhaltig gestalten“ diskutierte man nutzerzentrierte Ansätze, digitale Services und Geschäftsmodelle für den erfolgreichen Wandel vom Automobilhersteller zum Mobilitätsanbieter und erarbeitete Lösungen für die Zukunft der Automobilindustrie.

Im Mittelpunkt der digitalen Konferenz standen konkrete Lösungen für die Praxis, vorgestellt von Expert:innen aus allen Bereichen der Automobilindustrie. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion vermittelten sie ein Bild zu den vielfältigen Herausforderungen und Chancen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Automobils, teilten ihre Erfahrungen und berichteten zu Best Practices aus Produktion, Vertrieb, Nutzung und Verwertung von Automobilen. Mit Themen, die Unternehmen aktuell bewegen, gaben sie Impulse zur Gestaltung des Wandels, verdeutlichten die Bedeutung der Digitalisierung für Innovation und Veränderung.

Philip Busch, abat+ GmbH, beleuchtete in seinem Vortrag „Die Hölle der Legacy-Software: Gibt es ein Entkommen?“ Chancen und Risiken von historisch gewachsenen Softwaresystemen für die Innovation und Anpassungsfähigkeit von Automotive-Unternehmen. Um Erlebnis und Personalisierung als Gamechanger für Kaufentscheidungen in der Mobilität ging es im Vortrag von Michael Wolters, banbutsu dcp GmbH. Lennard und Dirk Vos von der Autohaus Lackmann GmbH zeigten mit ihrem Vortrag „Die digitale Servicetransformation im Autohaus: Vom Besetztzeichen zum Online-Erlebnis“, wie der Autokauf der Zukunft im Handel aussieht und Christoph Nützel, Futurice GmbH, sprach über die Macht der Daten und wie sie von Unternehmen genutzt werden können, um profitabel zu wachsen. In den Nachmittag startete Johannes-Nikolaus Nießen, P3 Group, mit der Entstehungsgeschichte von „Electric Routes“, einer Ladeplanungs-App, die es von einer während der Coronazeit entstandenen Idee zum erfolgreichen Produkt geschafft hat. Wie man im Netzwerk den ÖPNV datenbasiert nachhaltig gestalten kann, zeigte Jonathan Behm, Neue Mobilität Paderborn e. V., in seinem Vortrag „Leere Busse im Stundentakt“ und dem Aspekt einer nachhaltigen Verwertung von Altfahrzeugen mithilfe der Digitalisierung widmete sich Philip Staufenbiel, LRP-Autorecycling Leipzig GmbH.

Den Abschluss des Tages bildete eine Podiumssitzung zwischen Jonathan Behm, Johannes-Nikolaus Nießen und Tamas Halbrucker, GEOTAB GmbH. Die Experten diskutierten zur Zukunft der Automobilbranche mit Fokus auf digitale Services. In diesem Rahmen ging es um die Bedeutung von Netzwerken, die alle Stakeholder zusammenbringen und so Innovationen beschleunigen, um Nachhaltigkeit, die nicht nur eine Herausforderung, sondern vor allem eine Chance für eine lebenswerte Zukunft ist, als auch um individuelle Herausforderungen, etwa, wie gemeinschaftliche Ziele auch bei unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen realisiert werden können. Überzeugungsarbeit zu leisten und Erfolgserlebnisse zu schaffen sahen die Beteiligten als ein zentrales Thema für eine erfolgreiche Zukunft der Automobilbranche. Veränderungsmanagement sei wichtig, um alle Stakeholder abzuholen und Verständnis zu schaffen. Dazu tragen die Unternehmen einerseits mit der Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen bei, andererseits spielt auch die Berichterstattung in den Medien eine entscheidende Rolle.

Das DiSerHub-Consilium eröffnete den Teilnehmer:innen erstmals die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen branchenübergreifend zu betrachten und gemeinschaftlich an digitalen Lösungen für die Zukunft der Automobilindustrie zu arbeiten. Die Initiatoren der Veranstaltung zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung:

„Wie das gesamte Projekt bietet auch das DiSerHub Consilium eine sehr leicht zugängliche Plattform für alle Bereiche der Automobilindustrie, die vom Strukturwandel betroffen sind: vom Hersteller bis hin zum Tankstellenbetreiber. Unser Angebot der branchenübergreifenden Vernetzung ist bis dato einmalig und mit vielen Wortbeiträgen sowie angeregten Diskussionen war die Aufbruchstimmung beim DiSerHub Consilium deutlich spürbar,“ freut sich Franziska Sommer, FIR e. V. an der RWTH Aachen, und verantwortliche Organisatorin des DiSerHub Consiliums. „Die Veranstaltung hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Synergien zu nutzen und Energien gemeinschaftlich auf ein Ziel auszurichten, um die komplette Wertschöpfungskette der Automobilindustrie in Deutschland für die Zukunft zu stärken. Wir sind auf dem richtigen Weg und werden die branchenübergreifende Zusammenarbeit mit weiteren Vernetzungsangeboten fördern“, bestätigt auch DiSerHub-Projektleiter Lennardt Söhngen, ebenfalls FIR e. V. an der RWTH Aachen.

Das öffentlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt DiSerHub startete im September 2022. Mit einem nachhaltigen Transformationskonzept, gezieltem Wissenstransfer sowie Vernetzungsangeboten innerhalb eines bundesweit aktiven Hubs wollen die fünf Projektpartner den Strukturwandel in der Automobilindustrie fördern: das FIR an der RWTH Aachen als Konsortialführer, die Universität Paderborn mit dem Heinz Nixdorf Institut und dem SICP – Software Innovation Campus Paderborn, das An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH (TUCed), Chemnitz, das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), Geislingen, sowie die Fraunhofer-Allianz autoMOBILproduktion, Chemnitz. Sie bauen einen bundesweit verfügbaren Transformationshub auf, der als zentrale Anlaufstelle alle am Strukturwandel beteiligten Unternehmen, Personen und Institutionen vereint: Zulieferer, Autohändler, Kfz-Werkstätten, Versicherer, Finanzierer, Tankstellen, Bürger:innen, Städte und Kommunen. Ihnen bietet DiSerHub eine Kommunikations- und Kollaborationsplattform, um die digitale Transformation voranzutreiben und so Weichen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie zu stellen.

Weitere Informationen:

Projekt DiSerHub

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FIR an der RWTH Aachen

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation, Informationslogistik und Unternehmens-IT mit dem Ziel, die organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle Unternehmen der Zukunft. Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dazu erschließt das Institut die Potenziale der Digitalisierung als Motor für innovative Geschäftsprozesse mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit. Im Vordergrund stehen Lösungen für eine wertsteigernde Kreislaufwirtschaft, die Ressourceneffizienz und ökologische sowie soziale Verantwortung der Unternehmen in Einklang bringen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter direkter Beteiligung von Expert:innen aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung liegen die industriellen Verticals als Anwendungsfälle. Dies sind aktuell: Future Logistics, Smart Services und Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement, Produktionsmanagement und Smart Mobility. Das FIR ist zudem leitendes Institut des Clusters Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertreter:innen aus Forschung und Industrie. Das FIR wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, unterstützt als Johannes-Rau-Forschungsinstitut die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern, um den Standort NRW zu stärken. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut engagiert sich das FIR als eines von bundesweit über 70 Instituten zudem in der Zuse-Gemeinschaft.

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