Der Branchenindikator Instandhaltung ist ein schneller, qualitativer Konjunkturindikator, dessen statistische Auswertung in enger Anlehnung an bereits etablierte Indikatoren erfolgt. Um ein möglichst realistisches und vollständiges Bild der aktuellen Lage sowie der Erwartungen an die zukünftige Entwicklung zu erhalten, werden bei der quartalsweisen Erhebung wichtige Entscheidungsträger der Branchen Instandhaltung und industrielle Dienstleistung befragt. Neben sechs Standardfragen ist eine Zusatzfrage zu beantworten. Die Zusatzfrage wird von Quartal zu Quartal geändert, um auch aktuelle Trends der Branche berücksichtigen zu können. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt jeweils zum Stichtag des Quartals.
Die Initiatoren des Indikators sind erfahrene neutrale Beobachter und seit Jahren Begleiter der Instandhaltungsbranche: Das FIR an der RWTH Aachen setzt sich in seinem Competence-Center Instandhaltung mit Forschungsfragen rund um Pflege und Wartung technischer Anlagen auseinander, das Forum Vision Instandhaltung (FVI) ist als Verband als Wissens- und Netzwerkvermittler der Branche aktiv. „Als Kenner des Metiers war es mir ein wichtiges Anliegen, diesen Indikator ins Leben zu rufen. Er liefert den Unternehmen unserer Branche ein Feedback und ermöglicht uns erstmals den direkten Vergleich mit anderen Indikatoren und Branchen. Langfristig kann er so Wechselwirkungen und Vorlaufeigenschaften aufzeigen“, sagt Frank Lagemann, Vorstand des FVI.
Die erste Befragung zum Indikator startete zu Beginn der maintenance Dortmund 2016. Interessierte konnten vor Ort an der ersten offiziellen Umfrage teilnehmen. Die Teilnahme ist ab sofort auch online möglich, auf der zugehörigen Seite werden auch die Ergebnisse veröffentlicht: http://www.ih-indikator.de.
Die Instandhaltungsbranche
Die industrielle Instandhaltung hat einen signifikanten Einfluss auf die Konjunktur in Deutschland. Sie erwirtschaftet allein in Deutschland jährlich Anlagenverfügbarkeiten und Produktivitätswerte im Gegenwert von einer Billion Euro. Das Anlagevolumen in ihrer Zuständigkeit beträgt 2,2 Billionen Euro. Die Verfügbarkeit der Anlagen in der Produktion ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Unternehmen sowie den Industriestandort Deutschland. Die Instandhaltung steht heute allerdings vor neuen Herausforderungen. Durch die Digitalisierung der Produktion – der Entwicklung zur Smart Factory – werden auch die Anforderungen an die Instandhaltung zunehmend komplexer. Die technische Verfügbarkeit der Anlagen kann nur gewährleistet werden, wenn sich die Instandhaltung an diese neue Produktionsumgebung anpasst. Im Umkehrschluss wird sie so gleichzeitig zu einem wichtigen „Enabler“ für die intelligente Fabrik von morgen. Die strategische Bedeutung der Instandhaltung sowie die konjunkturelle Relevanz machen den Branchenindikator Instandhaltung zu einem wichtigen Konjunkturindikator der Zukunft.
Die Initiatoren
Der Branchenindikator ist eine Zusammenarbeit des FVI und des Competence-Centers Instandhaltung des FIR an der RWTH Aachen. Das FVI – mit mehr als 500 Mitgliedern aus Mittelstand, Großindustrie, Wissenschaft und Politik – ist initiativ auf dem Gebiet der industriellen Instandhaltung. Wissensvermittlung und Aufzeigen von Zukunftstrends sind besondere Anliegen des FVI. Das Competence-Center Instandhaltung des Forschungsinstituts für Rationalisierung begleitet Unternehmen seit mehr als 30 Jahren als umfassender Kompetenzträger im Bereich Instandhaltungsmanagement und unterstützt seine Kunden strukturiert bei individuellen Herausforderungen und der Optimierung ihrer Instandhaltungsorganisation.