„In einer Ära, in der ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Effizienz Hand in Hand gehen, rückt die wertsteigernde Kreislaufwirtschaft immer mehr in den Fokus der Unternehmen. Die bedeutende Rolle dieses nachhaltigen Ansatzes wird immer offensichtlicher, da er den Unternehmen nicht nur Perspektiven für ressourcenschonendes und sozialverträgliches Handeln öffnet, sondern gleichzeitig auch wirtschaftliche Vorteile und langfristige Wettbewerbsstärke schafft“, erläutert Professor Dr. Wolfgang Boos, Geschäftsführer des FIR e. V. an der RWTH Aachen, die Motivation für das Thema der diesjährigen CDO Aachen. Das FIR setze den Schwerpunkt der kommenden Jahre auf die Umsetzung der wertsteigernden Kreislaufwirtschaft auf Basis einer vernetzten Digitalisierung. Mit der Erschließung von Digitalisierungspotenzialen in allen Handlungsfeldern der Circular Economy werde das FIR maßgeblich zur Nachhaltigkeit produzierender und dienstleistungsorientierter Unternehmen beitragen.
In drei Blöcken betrachtete man die Mechanismen und Herausforderungen der wertsteigernden Kreislaufwirtschaft. Mit der Überschrift „Die Kreislaufwirtschaft zu Beginn der Produktentstehung mitdenken“ ging es am Vormittag um die Erfolgsfaktoren von Geschäftsmodellen der wertsteigernden Kreislaufwirtschaft, um das Potenzial offener Systemarchitekturen, die Auswahl der richtigen Technologiepartner für eine durchgängige Lieferkette und darum, welche Technologien die Realisierung der Circular Economy fördern.
In den Nachmittag startete man mit dem Thema „Verwendung von Daten in der Nutzungsphase“. Mit Best Practices zum Digitalen Produktpass sowie zur Nachverfolgung der CO2-Bilanz über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg veranschaulichten Industrievertreter:innen anhand von konkreten Beispielen Potenziale und Anwendungsszenarien im Kontext der wertsteigernde Kreislaufwirtschaft.
Mit der Frage, „Wie können die bereits benutzten Bauteile am Ende des Lebenszyklus sinnvoll verwendet werden“ ging es im dritten und letzten Teil des Tages darum, wie die Digitalisierung den Recyclingprozess optimieren und zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen beitragen kann. Erläutert wurden die vielfältigen Effekte, die sich aus der Vernetzung von Maschinen und Anlagen im Recyclingprozess ergeben. So lässt sich etwa die Recyclingausbeute maximieren, die Ausfallzeiten der Maschinen reduzieren, der Energieverbrauch steuern und der Recyclingprozess an sich optimieren.
Die Beiträge aus der Praxis veranschaulichten die vielfältigen Aspekte der wertsteigernden Kreislaufwirtschaft und Best Practices inspirierten die Teilnehmer:innen zur Umsetzung eigener Ideen und Vorhaben. Als Referent:innen vertreten waren: Dr. Rainer Daude, BMW AG – Nils Detje,Mann & Hummel Gruppe – Dr. Anja Eisenreich – JacquesEngländer,ONWARD PARTNERS – Dr. Achim Ilzhöfer,Covestro Deutschland AG – Sebastian Kremer, FIR e. V an der RWTH Aachen – Dr. Martin Saewe,Lanxess Deutschland GmbH – Dr. Marius Wenning,Omnivore Recycling.
„Heute konnten wir verdeutlichen, wie Unternehmen durch die Integration der wertsteigernden Kreislaufwirtschaft neue Wege in der Ressourceneffizienz und Unternehmensnachhaltigkeit erschließen. Wir haben konkrete Anwendungsbeispiele kennengelernt, die sicher dazu beigetragen haben, die Komplexität des Themas ein Stück weit zu durchdringen. Wertsteigernde Kreislaufwirtschaft hat das Potenzial, das neue Geschäftsmodell für Deutschland zu werden. Sie bildet einen Win-Win-Situation für Ökologie und Ökonomie. Deshalb wird uns die Digitalisierung als Motor der Nachhaltigkeit und hier insbesondere die wertsteigernde Kreislaufwirtschaft auch weiterhin stark beschäftigen“, schließen die Gastgeber Max-Ferdinand Stroh, Bereichsleiter Informationsmanagement FIR e. V. an der RWTH Aachen, und Christian Hocken, Managing Partner i4.0MC, die diesjährige CDO Aachen. Die CDO Aachen 2024 findet am 20.11.2024 statt; die Anmeldung über die Website cdo-aachen.de ist bereits möglich.
Weitere Informationen:
CDO Aachen 2023