"In der Studie haben wir beleuchtet, wie weit Unternehmen in Nordrhein-Westfalen beim Einsatz von cyberphysischen Systemen und damit auf dem Weg zur vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) sind, welche Probleme sie in der Produktion bereits heute technologisch lösen können und wann sich der Einsatz neuer Technologien für sie rechnet", erklärt Violett Zeller, Leiterin des Bereichs Informationsmanagement am FIR. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen die Entscheidung für den Einsatz von cyberphysischen Systemen erleichtern.
Die Studie zeigt anhand innovativer Anwendungsfälle aus Forschung und Industrie, dass es für viele aktuelle Herausforderungen aus der Produktionspraxis bereits effektive Lösungen gibt - zum Beispiel für eine werksübergreifende zentrale Lagerhaltung, ein systematisches Störungsmanagement oder Ansätze einer vollkommen individuellen Gestaltung von Einzelprodukten ("Losgröße- 1-Fertigung"). Ein Konzept zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hilft, die Investition in neue Technologien abzuschätzen. Sowohl Lösungsanbieter als auch Anwender verfügen bereits über eine solide technische Basis sowie das notwendige Know-how hinsichtlich innovativer Technologien als Industrie-4.0-Grundlage.
Die Voraussetzungen in Nordrhein-Westfalen sind also günstig, um eine führende Rolle in Sachen Industrie 4.0 einzunehmen - die technologischen Kompetenzen im CPS-Bereich sind unbestritten herausragend und auch die Anwenderseite ist umtriebig: Neben den identifizierten Praxisbeispielen zeigt die Studie eine Reihe aktueller Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die deutlich machen, dass Industrie-4.0-Technologien, -Konzepte und -Methoden in großer Breite erschlossen und weiterentwickelt werden.
Die Untersuchungen zum Einsatz von cyberphysischen Systemen in der Produktion wurden von dem An-Institut der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit dem Cluster für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT.NRW) durchgeführt. Sie sind Bestandteil der Forschungsarbeiten in der Fachgruppe "CPS in der Produktionspraxis" und Teil einer Untersuchungsreihe über die Chancen und Herausforderungen von cyberphysischen Systemen und ihr Potenzial für Nordrhein-Westfalen. Die Studie sowie weitere Veröffentlichungen über Informations- und Kommunikationstechnologien können über folgenden Link im Internet heruntergeladen werden "ikt.nrw.de/publikationen".
Interessierte Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, sich der Fachgruppe anzuschließen und sich an den Forschungsarbeiten zu beteiligen.
Ansprechpartnerin seitens des FIR für die Fachgruppe "CPS in der Produktionspraxis" ist Violett Zeller (E-Mail: Violett.Zeller@fir.rwth-aachen.de, Tel. 0241 47705 502).