STN International, größter Geschäftsbereich von FIZ Karlsruhe, ist für die Bereiche Chemie und Patente weiterhin der weltweit führende Online-Informationsanbieter. Gelitten hat das Geschäft allerdings unter der Dollar-Schwäche. Außerdem wirken sich Fusionen sowie Budgetbeschränkungen bei Kunden aus der Chemie- und Pharmabranche unmittelbar auf das Kerngeschäft aus. Entgegen gesteuert wurde dieser Entwicklung nach Aussage von Brünger-Weilandt durch ein straffes Kostenmanagement, ein erweitertes Serviceangebot für die Wissenschaft und Wirtschaft sowie durch neue Partnerschaften.
"Um den Herausforderungen auf dem Weltmarkt begegnen zu können, haben wir in 2003 zahlreiche Maßnahmen zu einer strategischen Neuausrichtung eingeleitet", erklärt Brünger-Weilandt. "Neben strategischen Allianzen, die vor allem dem Ausbau unseres Kerngeschäftes STN dienen, stehen Lösungen für das Informations- und Wissensmanagement für unsere Kunden aus der Wirtschaft im Vordergrund. Im Bereich der Wissenschaft streben wir an, uns als Service-Partner für das Informations-, Publikations- und Kommunikationsmanagement zu etablieren."
Die im FIZ Karlsruhe 2003 verzeichnete Nutzung der STN-Datenbanken erreichte einen Umsatz von 50,7 Millionen Euro (2002: 51,8), in dem auch Inkassoleistungen für andere STN-Partner enthalten sind. Die Erlöse von FIZ Karlsruhe beliefen sich auf 19,5 (20,4) Millionen Euro. Durch die gezielten Maßnahmen zur Kostenreduktion konnten die Ausgaben auf 25,9 (27,1) Millionen Euro gesenkt werden. Der Deckungsgrad lag bei 74% (75%). Die Zahl der Mitarbeiter/innen blieb nahezu konstant bei 340 (341), darunter 17 (15) Auszubildende.
Mit 28,5 Prozent um fast ein Drittel verbessert wurden die Dienstleistungen von FIZ Karlsruhe im Bereich der Volltextversorgung. Der Volltextdienst FIZ AutoDoc wickelte mehr als 110.000 Bestellungen ab. Die meisten Bestellungen kamen über den eigenständigen WWW-Zugang von FIZ AutoDoc, doch auch die Nutzung des Volltextservice über den direkt in die Online-Datenbankrecherche integrierten Dienst STN Full-Text Solution wird immer beliebter.
Technische Verbesserungen und inhaltliche Erweiterungen gab es 2003 sowohl bei den STN-Datenbanken, als auch bei den eigenen und kooperativ erstellten Datenbanken von FIZ Karlsruhe. Für die bedeutendste Patentdatenbank der Welt, den Derwent World Patents Index (WPI), sowie andere Patentdatenbanken (z.B. INPADOC, PATDPA und PCTFULL) wurden neue Suchmöglichkeiten und weitere Verbesserungen eingeführt. Der Bereich Patentinformation wurde um die Volltextdatenbanken PATDPAFULL und RDISCLOSURE erweitert. Bei den FIZ-Datenbanken stieg 2003 der Input gegenüber dem Vorjahr beträchtlich an, z.B. wurde der Inhalt von ICSD, der weltweit umfangreichsten numerischen Datenbank für Kristallstrukturdaten anorganischer Verbindungen, verdoppelt. Die Datenbanken APOLLIT, deren Schwerpunkt die Polymertechnologie ist, und SIGLE, die graue Literatur zu Wissenschaft, Forschung und Technik in Europa nachweist, werden nun auch über direkte Web-Zugänge angeboten.
Auf STN International standen Ende 2003 insgesamt 224 Datenbanken mit fast 450 Millionen Dokumentationseinheiten im 7x24-Stunden-Betrieb online zur Verfügung. Davon wurden 108 Datenbanken mit fast 170 Millionen Dokumentationseinheiten über das europäischen STN-Servicezentrum FIZ Karlsruhe angeboten. Die regionale Verteilung der Nutzung dieser Datenbanken entfiel wie im Vorjahr zu etwa gleichen Teilen auf die deutschsprachigen Länder, die übrigen europäischen Länder ohne Osteuropa, sowie auf die USA und Kanada.
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