STN International: Mehrwertgenerierung und Tools im Fokus
STN International ist das größte Geschäftsfeld von FIZ Karlsruhe. Das Angebot wird mit neuen Datenbanken und durch laufende Ergänzung der bestehenden Datenbanken immer weiter ausgebaut und weiterentwickelt. Die Produktentwicklung konzentriert sich u.a. auf die Gewinnung von Mehrwert aus den Datenbanken. Hinzu kommen neue effiziente Funktionen und verbesserte Software, die Möglichkeiten zur mehrschichtigen Verknüpfung und strategischen Analyse der verfügbaren Informationen eröffnen. Für STN AnaVist, das leistungsfähige Analyse- und Visualisierungs-Werkzeug von STN International, steht seit einigen Monaten ein neues Kollaborations-Tool zur Verfügung. Patentinformationsprofis können damit die interaktiven Ergebnislisten, Grafiken und Bilder aus STN AnaVist über das Firmennetz mit Kollegen und Managern teilen. Diese Verbesserung wurde von Patentfachleuten, die mit dem Programmsystem arbeiten, vorgeschlagen und von CAS und FIZ Karlsruhe realisiert.
DWPI mit Originaldaten von Patentämtern
Einer großen technischen und inhaltlichen Überarbeitung unterzogen und neu auf STN International geladen wurde die renommierte Patentdatenbank Derwent World Patents Index (DWPI). Zum ersten Mal sind jetzt Originaldaten von Patentämtern in die Datenbank eingebunden. Das wird über eine neue Datenbankstruktur mit zwei Ebenen innerhalb des Dokumentes realisiert. Die Ebene „Invention" umfasst die herkömmlichen DWPI-Inhalte. Über die Ebene „Member Patents" können die bibliografischen Daten sowie generelle Indexierungsinformationen zu allen Patentschriften recherchiert werden, die im Abschnitt „Patentfamilie“ angegeben sind. Im DWPI sind zur Zeit knapp 15 Millionen Einzeldokumente gespeichert.
Biosequenzinformation wird erweitert
Eine neue Datenbank wird zum Bereich Biosequenzdaten geladen: Unter dem Namen USGENE bringt FIZ Karlsruhe in Kooperation mit dem amerikanischen Anbieter SequenceBase Corporation die USPTO Genetic Sequence Database auf STN International. Für die Auswertung der Gensequenzdaten stellt STN Algorithmen wie NCBI BLAST, GETSIM und GETSEQ bereit; Funktionen die man von anderen Sequenzdatenbanken auf STN International kennt. Ein Testfile steht für Demo-Recherchen zur Verfügung.
Neues Informatikportal mit semantischen Werkzeugen
Die wichtigste Neuerung im Geschäftsbereich „Datenbanken und Informationsdienste“ von FIZ Karlsruhe war 2006 die Einführung des neuen Informatik-Portals io-port.net. Es führt die vier großen Computer- und Informatik-Fachdatenbanken CCSB, CompuScience, DBLP und LEABiB unter einer Oberfläche zu einem weltweit einzigartigen Angebot für Informatik-Wissenschaftler zusammen. Neben den herkömmlichen professionellen Datenbank-Suchfunktionen unterstützen neuartige semantische Werkzeuge die Informationsgewinnung.
FIZ AutoDoc verbessert
FIZ Karlsruhes Dokumentlieferdienst wurde mit einem neuen Menü-System sowie mit neuen Anzeige- und Bestelloptionen verbessert.
Die neue, jetzt noch einfacher zu handhabende Version bietet u.a. erweiterte Bestelloptionen und die Möglichkeit, einzelne Artikel im so genannten „Pay-per-View”-Verfahren direkt bei ausgewählten Verlagen zu ordern, ohne dass vorher mit dem einzelnen Verlag ein Liefervertrag für elektronische Volltexte abgeschlossen werden muss.
FIZ AutoDoc kann als eigenständiger Webdienst oder im Anschluss an eine Datenbankrecherche genutzt werden. Zudem werden kundenspezifische Lösungen zur Integration in Intranets und Portale angeboten. Der automatische Teil des Bestell- und Lieferservice wird ergänzt durch das erfahrene FIZ AutoDoc Serviceteam. Es bearbeitet Literaturbeschaffungsaufträge auf Wunsch intellektuell.
Geschäftsfeld E-Science nimmt Gestalt an
Das neue Geschäftsfeld E-Science, die zweite strategischen Säule von FIZ Karlsruhe, nimmt im Forschungs- und Entwicklungsprojekt eSciDoc Gestalt an: In einer erfolgreichen Partnerschaft mit der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) spielt FIZ Karlsruhe eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der E-Science-Initiative des deutschen Forschungsministeriums (BMBF).
Die Abkürzung E-Science steht für "enhanced science" – also für eine in ihrer Arbeitseffizienz durch neue Technologien gesteigerte und dadurch bessere Wissenschaft. Die Verbesserungen eröffnen sich aus den technischen Möglichkeiten der nächsten Generation der Informationstechnologie und des Internets (Web 2.0).
Im Projekt eSciDoc entwickeln die Partner gemeinsam eine integrierte Informations-, Kommunikations- und Publikationsplattform für netzbasiertes wissenschaftliches Arbeiten zu und erproben sie in multidisziplinären Anwendungen. FIZ Karlsruhe untersucht unter anderem den Einsatz standardisierter, komponentenorientierte Softwaretechnologien in großen, webbasierten, interaktiven Informationssystemen und entwickelt Methoden und Verfahren zur Applikation.