„Mit einer engen Kooperation zwischen unseren Institutionen machen wir den ersten Schritt, die wissenschaftlichen Informationseinrichtungen am Standort Deutschland nachhaltig zu stärken. Wir werden uns verstärkt im europäischen Kontext positionieren und damit unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherstellen,“ erläutert Brünger-Weilandt einen der wesentlichen Gründe für die Entscheidung. „Das Kompetenzzentrum hat zwei Hauptzielgruppen: Zum einen die Wissenschaftler in Wirtschaft und Industrie. Zum anderen die Wissenschaftler an Forschungseinrichtungen und Universitäten. Hier wollen wir Unterstützung leisten, indem wir das Management von Information und Kommunikation betreiben.“
Deplanque betont: „Wir haben in Deutschland die Leistungsfähigkeit, die Köpfe und die Visionen, der Wissenschaft erstklassige Informationsversorgung anbieten zu können, und sie aktiv in ihrem wissenschaftlichen Informationsmanagement zu unterstützen. Unsere beiden Häuser haben mehr als zwei Jahrzehnte internationaler Erfahrung damit. Dieses Know-how bringen wir jetzt näher zusammen.“
Peter Schuhe sieht in der Kooperation gute Chancen, auch den operativen Wirkungsgrad zu erhöhen: „Wenn wir das gemeinsame Fachwissen und die Kompetenzen unserer hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal einsetzen und darüber hinaus technische und organisatorische Ressourcen vernünftig bündeln, werden wir positive Synergieeffekte erzielen.“
Der in der Absichtserklärung vereinbarte gemeinsame Auftritt in Werbung und Marketing jeweils dort, wo dieselben Zielgruppen angesprochen werden, ist bereits mit dem Gemeinschaftsstand auf der comInfo 2004 erstmals realisiert. Weitere Kooperationsprojekte im Bereich der Mathematik und bei der Planung und Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen werden ab sofort begonnen.
Aus der Verbindung der beiden Fachinformationszentren wird sich ein zukunftsfähiges, leistungsstarkes Kompetenzzentrum für wissenschaftliche und technische Information entwickeln. Das organisatorische Kooperationsmodell wird bewusst so gestaltet, dass die künftige Einbeziehung weiterer Partner möglich ist.
Hintergrundinformation:
FIZ Karlsruhe und FIZ CHEMIE Berlin sind als wissenschaftliche Serviceeinrichtungen Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft, in der sich außeruniversitäre Forschungs- und Serviceeinrichtungen verschiedener Wissenschaftsbereiche zusammengeschlossen haben. Sie werden von Bund und Ländern gefördert, haben aber einen hohen Eigenfinanzierungsgrad. Ihre Rechtsform ist die einer gemeinnützigen GmbH. Beide Institutionen produzieren und vermarkten wissenschaftliche und technische Informationsdienstleistungen in elektronischer und gedruckter Form. Sie decken das gesamte Spektrum der wissenschaflichen Informationsdienstleistung ab: von der Datenerschließung und Datenbankproduktion, der Bereitstellung der Information auf allen heute technisch verfügbaren Datenträgern über Dienstleistungen wie dem Informationsmanagement bis hin zur Lieferung von Volltexten über Online-Bestellsysteme.
Das FIZ CHEMIE Berlin erstellt vor allem Informationsdienste für die Chemie und ihre verwandten Fachgebiete. Das Produktportfolio des FIZ Karlsruhe umfasst hoch entwickelte Fachdatenbanken zu allen Bereichen von Naturwissenschaft und Technik sowie zum internationalen Patent- und Markenwesen. Zur vielen wissenschaftlichen Fachthemen gibt es auch korrespondierende Wirtschaftsinformation.
Die Produkte und Dienstleistungen beider Häuser werden weltweit angeboten. Größter Geschäftsbereich des FIZ Karlsruhe ist der Betrieb des in Wissenschaft und Technik führenden Online-Dienstes STN® International (The Scientific and Technical Information Network). STN International wird seit 20 Jahren im trilateralen Verbund mit dem amerikanischen Chemical Abstracts Service (CAS), Columbus, Ohio und der Japan Science and Technologie Corporation (JST) in Tokio betrieben. Über STN sind zurzeit 220 Fachdatenbanken mit mehr als 400 Mio. Dokumenten online verfügbar.