Der Testbetrieb des neuen Informatikportals io-port.net startet im Juli 2004. Die Gesellschaft für Informatik (GI) e.V. und das Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe laden interessierte Tester aus Hochschulen und der Informatik-Branche ein. Der Testzugang erfordert eine Registrierung (siehe Startseite http://www.io-port.net/). Mit dem öffentlichen Test soll die Weiterentwicklung des Informatikportals bis zum Release des Produktes im Herbst 2005 unterstützt werden.
io-port.net entsteht im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes "Fachinformationssystem Informatik" (FIS-I), in dem das FIZ Karlsruhe, die GI sowie die Universitäten Karlsruhe, München und Trier gemeinsam ein Kompetenz- und Dienstleistungsnetz für die Informatik aufbauen. io-port.net integriert Informatik-Wissen aus bislang nur separat verfügbaren Informationsquellen unter einer einheitlichen Oberfläche; die Basis bilden die wichtigen Datensammlungen CompuScience aus dem FIZ Karlsruhe, DBLP (Digital Bibliography & Library Project) von der Universität Trier, LEABiB (Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen - Bibliographische Datenbank) von der TU München und CCSB (The Collection of Computer Science Bibliographies) von der Universität Karlsruhe. Eine strukturierte Aufbereitung, Organisation, gezielte Auswertung und Verknüpfung der Daten verbessern und beschleunigen die fachliche Informationsgewinnung. So sind zum Beispiel die nach einer Suche angezeigten Ergebnisse (Treffer) vielfältig miteinander verknüpft und ermöglichen somit eine weitere Navigation im Datenbestand: Vom Autor einer Publikation gelangt man per Mausklick auf dessen individuelle Publikationsliste, von einem Zeitschriftentitel zum Inhaltsverzeichnis oder zum Jahresregister der Zeitschrift. Der direkte Zugriff auf die elektronischen Volltexte der LNI-Reihe (Lecture Notes of Informatics) der GI wird exklusiv über io-port.net angeboten.
Speziell auf die Bedürfnisse wissenschaftlicher Informationsbeschaffung ausgerichtet ist auch die Funktion zur Erkennung und Behandlung von Mehrfachtreffern im Suchergebnis. Sie werden in einem neuen, vereinheitlichten Datensatz zusammengeführt und zusätzlich werden die Verweise auf die Originalquellen angezeigt, so dass der Nutzer entscheiden kann, aus welcher Quelle er die Information abrufen möchte. Hintergrund ist hier, dass die Einträge in den verschiedenen Quellen unterschiedlichen Umfang haben können.
Für bestimmte Fachbereiche der Informatik werden redaktionell betreute Themenseiten eingerichtet, die einen kompakten Überblick über aktuelle Forschungs- und Entwicklungsergebnisse, laufende Projekte, Publikationen, sowie relevante Links und einen Veranstaltungskalender bieten. Als weitere Komponente von io-port wird ein Werkzeug angeboten, das die ortsunabhängige Erstellung und Verwaltung der eigenen Publikationslisten ermöglicht.
Neben der Organisation eines zentralen Zugriffs auf weltweit publiziertes Informatikwissen unter einer Oberfläche hat das Projekt FIS-I noch weitere Aufgaben und Ziele. Es soll eine Schnittstelle zu einem leistungsfähigen Volltextvermittlungssystem realisiert werden, um den direkten Zugriff auf elektronische Volltexte sowie die Lieferung gedruckter Volltexte anzubieten. Die Sicherung der Qualität (v.a. Aktualität, Vollständigkeit) und der langfristigen Verfügbarkeit der archivierten Sekundärinformationen soll gewährleistet sein.
io-port.net dient als Testumgebung für neu entwickelte Methoden und Werkzeuge aus der Informatik und integriert diese in die wissenschaftliche Informationsversorgung. Auf diese Weise wollen das FIZ Karlsruhe und die GI den Benutzern ein leistungsfähiges System auf dem jeweils neuesten Stand der Technik zur Verfügung stellen.
Zur Zeit werden in Zusammenarbeit mit dem Projekt SemIPort semantische Technologien für Informationsportale erprobt. Über diese Arbeiten wird im Rahmen der Jahrestagung der GI, der INFORMATIK 2004 am 23. September in Ulm, im Workshop "Semantische Technologien für Informationsportale" berichtet. Näheres unter http://km.aifb.uni-karlsruhe.de/....