Das Holzhaus in Freiburg Rieselfeld ist energieeffizientes, mehrstöckiges Mehrfamilienhaus in massiver Holzbauweise. Das Gebäude besteht aus 14 großzügig geschnittenen, hochwertig ausgestatteten Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen und besitzt eine Brutto-Grundfläche von rund 1.400 qm zuzüglich Tiefgarage. Zur ökologischen Ausstattung gehören ein vollständig begrüntes Dach, eine Photovoltaikanlage, thermische Solarkollektoren und eine Holzpellet-Heizung, die die Einhaltung der strengen Kriterien des KfW-Effizienzhaus-Standard 40 ermöglichen.
Eine Besonderheit des Holzhauses ist, dass dessen Hülle ohne Beton und Ziegel auskommt. Dieses Vorgehen ist bis heute ungewöhnlich und wurde erst durch umfangreiche Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit den Materialprüfungsanstalten in Braunschweig und Leipzig ermöglicht. Denn bis dato war die Verwendung von Holz als statisch tragender Baustoff bei mehrgeschossigen Mehrfamilienwohnhäusern aus baurechtlichen und bautechnischen Gründen nicht möglich.
"Energieeffizienz ist in der modernen Architektur ein großes Thema", erklärt hierzu Architekt Wolfgang Frey. "Allerdings liegt bei vielen Projekten der Fokus auf der Energieeinsparung während der Nutzung des Gebäudes. Um dies zu erreichen, werden bei der Gebäudeerstellung oftmals Materialien eingesetzt, die in der Herstellung sehr viel Energie und Ressourcen benötigen. Uns hingegen war es wichtig, bereits bei der Auswahl der eingesetzten Materialien deren Energiebilanz mit einzubeziehen. Beim Holzhaus fällt die CO2-Bilanz aufgrund des CO2-Speichervermögens von Holz und des grünen Dachs deutlich positiver aus."
Doch nicht nur in ökologischer Hinsicht sollte das Holzhaus Modell-Charakter bekommen. Auch beim Bewohnen des Holzhauses setzen Frey Architekten auf ein innovatives Konzept der sozialen Durchmischung und Inklusion: Zwölf der 14 Wohnungen werden von der genossenschaftsorientierten Vermietungsgesellschaft "pro scholare" verwaltet. Diese ist wesentlicher Teil des integrativen sozialen Konzepts und berücksichtigt bei der Auswahl der Mieter eine ausgewogene Durchmischung der Bewohnerstruktur. Drei der Wohnungen werden an die "Lebenshilfe Breisgau" vermietet, die diese als Inklusions-Wohngemeinschaften an Menschen mit und ohne Behinderung untervermietet und auch bereits bei der Planungsphase mit einbezogen wurde.
Grundlage für die Planung des Holzhauses war das sogenannte "Fünf Finger Prinzip" von Wolfgang Frey. Hiernach muss moderne Architektur und Stadtplanung ökologisch, leistbar, innovativ, integrativ und lohnend sein. In seinem gleichnamigen Buch beschreibt er diese zentralen Aspekte einer nachhaltigen modernen Architektur, die so sowohl dem Menschen als auch der Umwelt gerecht wird und gleichzeitig auch wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden kann.
Weitere Informationen zum Holzhaus: http://www.freyarchitekten.com/projekte/458_woodhouse.html
Weitere Informationen zum Fünf-Finger-Prinzip für nachhaltige Architektur und nachhaltiges Bauen sowie zum Buch von Architekt Wolfgang Frey: http://www.freyarchitekten.com/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit.html
Über Frey Architekten
Das Architekturbüro Frey Architekten mit Sitz in Freiburg im Breisgau hat sich dem nachhaltigen Planen und Bauen verpflichtet. Es realisiert Projekte unterschiedlicher Größe vom Einfamilienhaus über Industrie- und Gewerbegebäude bis hin zu ganzen Siedlungen und Stadtquartieren. Hierbei sind Frey Architekten sowohl als Architekturbüro tätig als auch als Projektentwickler, Bauträger, Generalvermieter und Investor.
Das Team von Frey Architekten geht gerne neue Wege und hat sich mit ökologisch wegweisender Architektur ebenso einen Namen gemacht wie mit integrativen Wohnprojekten. Das Architekturbüro wurde 1959 von Friedrich Frey gegründet und realisierte bereits 1972 in eigenen Modellprojekten erste Solaranlagen. Heute wird es in zweiter Generation von Inhaber Wolfgang Frey geführt und ist national wie international tätig.
Das Fünf-Finger-Prinzip der Nachhaltigen Architektur
Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Gestaltungswille und Anreiz: Das sind für den Architekten Wolfgang Frey die fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit. Mit seinem Fünf-Finger-Prinzip macht er deutlich, dass eine isolierte Betrachtung von Einzelaspekten nicht ausreicht und vielmehr ein ganzheitlicher Planungsansatz notwendig ist, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu bauen.