Die Psoriasis wurde 2014 von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als schwere nicht-infektiöse Hautkrankheit anerkannt. Über 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden daran. Dabei ist Psoriasis keine isolierte Hautkrankheit, sondern eine komplexe, für Betroffene extrem belastende Systemerkrankung. Deshalb ist das Management von Psoriasis-Patienten auch für erfahrene Dermatologen eine Herausforderung. Besonders in schweren Fällen ist die Behandlung mit Systemtherapeutika oder Biologika sehr kostenintensiv. Umso wichtiger ist eine genaue Messung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen. Goldstandard zur Bestimmung des Psoriasis-Schweregrades ist der PASI-Score (Psoriasis Area and Severity Index). Bisher wurde der PASI-Score meist visuell bestimmt, was zu inkonsistenten und subjektiven Ergebnissen führte, die von Arzt zu Arzt variieren.
FotoFinder PASIvision ermöglicht erstmals eine computergestützte PASI-Bestimmung durch Kombination von standardisierter Ganzkörperfotografie und innovativer Hautanalyse. Damit gelingt es, den PASI-Score objektiv zu ermitteln, den Erfolg der Therapie detailliert zu quantifizieren und den Verlauf der Krankheit mit aussagekräftigen Bildern zu dokumentieren.
PASIvision basiert auf der FotoFinder ATBM-Technologie für Automatisches Total Body Mapping, das eine standardisierte Dokumentation der gesamten Hautoberfläche in wenigen Minuten ermöglicht. Das Verfahren wird bereits erfolgreich in der Hautkrebsvorsorge eingesetzt. Dabei werden hochauflösende kreuzpolarisierte Bilder aller Körperbereiche aufgenommen. Anschließend berechnet das System die vier Scorewerte des PASI, die im Anschluss vom Arzt ergänzt und bestätigt werden: die Ausdehnung in Prozent der Körperfläche (Kopf, Arme, Rumpf und Beine), die Rötung (Erythem), die Dicke der Plaques und die Schuppung. Bei Folgeuntersuchungen misst PASIvision die Score-Veränderungen. Damit wird auf einen Blick sichtbar, ob das Therapieziel PASI 50, 75, 90 oder 100 erreicht wurde.
In der soeben im British Journal of Dermatology erschienenen Studie „Precision and reproducibility of automated computer-guided PASI measurements in comparison to trained physicians“ untersuchten Dr. Christine Fink, Professor Dr. Holger Hänßle et al. von der Universität Heidelberg die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der computergestützten PASI-Messung im Vergleich zu drei Ärzten. Die Ergebnisse der Studie belegen sowohl bei der Präzision als auch bei der Reproduzierbarkeit den Nutzen des Verfahrens.