Sämtliche Getriebekomponenten sind auf höchste Belastbarkeit und einen erstklassigen Wirkungsgrad getrimmt, denn neben den hohen Anforderungen an Drehmoment, Hubkraft und Geschwindigkeit sollte auch die Stromaufnahme minimiert werden, was durch einen hohen Wirkungsgrad begünstigt wird.
Das Mischgerät besteht aus zwei Antrieben. Der eine besorgt über eine Kombination von Stirnradgetriebe und Riementrieb das Mischen. Dabei wird eine Extruderschnecke in der Mischkammer mit 340 - 740 U/min. gedreht (abhängig von der Konsistenz der zu verarbeitenden Masse) was eine gleichmäßige, blasenfreie Vermischung garantiert.
Der andere Antrieb ist dafür zuständig, dass die Komponenten in die Mischkammer gepresst werden. Dies geschieht über eine Schraubenrad-Stirnrad-Planetengetriebekombination mit der eine Übersetzung von insgesamt rund 7700:1 realisiert wird. Die Drehbewegung wird über zwei Kettenräder und zwei Schubketten in die Linearbewegung umgewandelt die benötigt wird, um die beiden Kolben mit einer Kraft von bis zu 10.000N in die Zylinder mit den Mischsubstanzen zu pressen. Das Mischungsverhältnis ist dabei bereits durch die Zylinderdurchmesser festgelegt, was eine synchrone Hubgeschwindigkeit in beiden Zylindern ermöglicht, aber gleichzeitig bedeutet, dass die Hubkräfte in den Zylindern unterschiedlich groß sind. Das macht zwei verschiedene Kettenausführungen nötig (Bild 2).
Der Einsatz der beiden Schubketten war entscheidend für die Raumeinsparung und damit die Leistungsdichte des Antriebes (Bild 3). Die Schubkette besteht aus speziell geformten Gliedern. Durch die Geometrie der Kettenglieder lässt sich die Kette nur in einer Richtung umlenken, in der anderen Richtung bleibt sie starr. Gleichzeitig wird ein Einknicken bei Druckbelastungen verhindert. Die Schubkette arbeitet somit wie ein herkömmlicher Linearantrieb, aber ohne dessen Hauptnachteil, die große Einbaulänge (Bild 4).
Kundenspezifische Entwicklungen und Produktionen wie die des Mischgerätes und ähnlicher Projekte, nehmen für Framo einen zunehmend höheren Stellenwert ein.
Als Konsequenz wurde Anfang 2008 die Abteilung Projektentwicklung ins Leben gerufen, deren Leitung Hr. Dipl. Ing. (FH) Wolfgang Sühling übernommen hat. Ziel dieser Maßnahme war es, der Entwicklung neuer Projekte mehr Ressourcen und höhere Priorität einzuräumen und somit den Entwicklungsprozess zu optimieren und zu beschleunigen. Hier kann Framo die jahrzehntelange Erfahrung in der Konzeption und Realisation kundenspezifischer Antriebe nutzen. In Zusammenarbeit mit dem firmeneigenen Prototypenbau können neue Projekte in Rekordzeit zur Serienreife gebracht werden.