„Wir können wirklich stolz darauf sein, was wir 2021 geleistet haben. Das Wiederanfahren der Produktionskapazitäten hat bei uns hervorragend funktioniert“, sagt Balkis. Es habe sich ausgezahlt, dass man im Krisenjahr höchste Priorität auf die Vermeidung konjunkturbedingter Entlassungen gelegt hat. Dies sei die Basis gewesen, um die Organisation nach Beendigung der Kurzarbeit im Frühjahr schnell und flexibel an den konjunkturellen Aufschwung anzupassen und die rapide angestiegene Nachfrage kurzfristig bedienen zu können. „Mein ausdrücklicher Dank gilt der gesamten Belegschaft sowie den Betriebsratsvorsitzenden von Framo Morat und F. Morat. Wir stehen seit Monaten mit beiden Füßen auf dem Gaspedal und haben trotz zahlreicher Krisenherde eine sehr gute Basis für die weitere Entwicklung unserer Unternehmensgruppe geschaffen“, ergänzt Balkis.
Für das kommende Jahr plant die Franz Morat Group ein moderateres Wachstum und einen Umsatz von 106 Millionen Euro - exklusive dem E-Motive-Geschäft. „Wir sehen uns seit mehreren Monaten mit großen Herausforderungen am Beschaffungsmarkt konfrontiert,“ berichtet Balkis. Unterbrochene Lieferketten, steigende Energie-, Rohstoff- und Transportkosten sowie die nicht enden wollende Pandemie werden laut Balkis auch 2022 die maßgeblichen Themen bleiben, auf die man weiterhin flexibel reagieren müsse. Man werde die bereits initiierten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Ergebnisverbesserung konsequent umsetzen, die Digitalisierung und Internationalisierung der Unternehmensgruppe weiter vorantreiben und, falls unbedingt erforderlich, auch wieder auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgreifen, um die Arbeitsplätze zu sichern.
„Aufgrund der Serienstarts neuer Produkte und Projekte in all unseren Geschäftsbereichen und Zielbranchen sind wir gut gerüstet für die Zukunft“, so Balkis. 2022 werden mehrere Antriebsprojekte für die Reha-Gerätetechnik in Serie gehen, um so die führende Position in diesem Geschäftsfeld zu untermauern. In der Intralogistik wird das Produktspektrum um kompakte Radnabenantriebe erweitert. Im Bereich der Verzahnungskomponenten aus Kunststoff oder Metall konnten zahlreiche neue Aufträge für die Industrie und den Automotive-Sektor gewonnen werden. Für das E-Motive-Geschäft von MSM wurden großvolumige Aufträge akquiriert, die den aktuellen Jahresumsatz schon mittelfristig vervielfachen werden. Auch im Weltall wird die Franz Morat Group zukünftig mit Schneckenradsätzen für Kommunikationssatelliten vertreten sein. Außerdem präsentierte das Unternehmen jüngst eine neuartige Verzahnungsvariante, die als Portfolio-Erweiterung zu den etablierten Schneckenradsätzen entwickelt wurde. Die Verzahnung, mit der eine hohe Übersetzung und ein Kraftfluss um die Ecke in nur einer Stufe erzielt werden kann, trägt aufgrund ihrer spiralförmigen Ausprägung den Namen speeroX. Als Einsatzbereich sieht das Unternehmen insbesondere Applikationen, bei denen auf engem Bauraum ein hoher Wirkungsgrad sowie eine hohe Performance – insbesondere bei nur einer Drehrichtung – realisiert werden soll.
Im Rahmen der Betriebsversammlung stellte Balkis ebenfalls die neue Unternehmensstrategie FMG drive 150 vor. Für 2026 wird ein Umsatz von 150 Millionen Euro (exklusive dem E-Motive-Geschäft) angepeilt - Antrieb also für die nächsten fünf Jahre, in denen die Franz Morat Group weiterhin profitabel und nachhaltig wachsen will. „Neben dem Ausbau der Innovationskraft steht die technologische Weiterentwicklung sowie die flächenmäßige Erweiterung am Stammsitz in Eisenbach und an unseren internationalen Produktionsstandorten in Polen und Mexiko im Fokus. Die konkreten Pläne hierzu liegen bereits in der Schublade und werden Anfang des kommenden Jahres im Detail vorgestellt“, berichtet Balkis.
Außerdem werde man in den kommenden Jahren vermehrt in die Nachhaltigkeit der Produktionsabläufe und Produkte investieren und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Hierzu plant die Franz Morat Group aktuell die Errichtung eines Solarparks in der unmittelbaren Nachbarschaft des Stammsitzes. Das Vorhaben wurde bereits im Eisenbacher Gemeinderat vorgestellt, aktuell läuft der Genehmigungsprozess. Ein besonderes Dankeschön für die produktive Zusammenarbeit richtet Balkis in diesem Kontext an die beiden Gesellschafter Robert und Dr. Daniel Morat, die das Wachstum der Franz Morat Group seit Jahren mit hohen Investitionen unterstützen. Per Video-Schaltung ergriff Dr. Daniel Morat die Möglichkeit, sich persönlich bei der Belegschaft für die Leistungen im Rekordjahr 2021 zu bedanken.
Um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, wurde die Mannschaft auch personell verstärkt - 2021 wurden allein in Eisenbach 50 neue Mitarbeiter eingestellt. In Summe beschäftigt die Unternehmensgruppe inklusive Morat Swoboda Motion und der internationalen Produktionsstandorte in Polen und Mexiko sowie den Vertriebsniederlassungen in der Türkei und den USA rd. 700 Mitarbeiter, davon 550 am Standort Eisenbach.
Die traditionell am Jahresende stattfindende Jubilarfeier konnte 2021 aufgrund des Infektionsgeschehens erneut nicht in Präsenz durchgeführt werden. Stattdessen wurden im Rahmen der Betriebsversammlung die Arbeitsjubilare Viktor Schlegel, Erdal Tuz, Somsak Pohsuwan, Martin Zweigle, Doris Hiß, Jürgen Horl, Sergej Schick, Joachim Streit, Alexander Haas, Juri Volk, Alexander Schick, Eugen Miller und Manuel Langenbacher für 20 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt. Wolfgang Sühling, Silke Rothe, Norbert Kleiser, Patric Peters und Cristian Serbanescu wurden für 25 Jahre ausgezeichnet, Birgit Pohland und Christina Kleiser sind bereits seit 30 Jahren bei der Franz Morat Group tätig. Beate Waßmer erhielt dieses Jahr die Ehrenurkunde des Landes Baden-Württemberg und der Gemeinde Eisenbach für stolze 40 Jahre Betriebszugehörigkeit.