Die Kette besteht aus speziell geformten, hochpräzisen mechanischen Gliedern, die dank ihres besonderen Profils fortlaufend ineinander übergreifen. Aufgrund dieses Profils läßt sich die Schubkette in eine Richtung wie eine Spirale aufwickeln und in der anderen Richtung versteift sich die Kette praktisch zu einem Stab (Abb.1). Bei vertikalem Einsatz der LinearChain wird die zu bewegende Last spielarm und mit hoher Positioniergenauigkeit befördert. Die Kettenglieder auf engstem Raum gespeichert werden (Abb.2). Für die Realisierung großer Hübe wird so weitaus weniger Platz in Wirkrichtung benötigt als mit "konventionellen" Linearantrieben, wie zum Beispiel klassischen Hubspindelantrieben, bei denen die Hublänge die Antriebslänge vorgibt.
Die LinearChain ist somit eine interessante Alternative zu herkömmlichen Systemen wie Zahnstangen, Winden, Hydraulik- und Pneumatikzylinder usw. Oftmals ist sie sogar die einzig ökonomische Lösung, in Fällen, in denen aufgrund von Platzmangel andere Lösungen nur mit erheblichem konstruktiven Aufwand umzusetzen wären. Zug- und Druckkräfte bis zu mehreren Tonnen können mit der LinearChain realisiert werden, wobei auch größere Hublängen kein Problem darstellen. Hierzu wird die Kette in Profilführungen gegen Knicken gesichert. Interessant für viele Anwender ist die Möglichkeit mehrere LinearChains parallel zu koppeln und so mechanisch einen Synchronbetrieb zu erzeugen. Das heißt über einen zentral eingesetzten Motor.
Der Antrieb erfolgt über ein Spezial-Gehäuse mit integriertem Kettenrad. An diesem wird idealer Weise ein COMPACTA Aufsteck-Getriebemotor ebenfalls aus dem Hause Framo angeflanscht. Durch dieses Zusammenspiel entsteht eine Antriebseinheit die äußerst kompakt baut und somit ein Minimum an Volumen in der Anwendung beansprucht. An das Antriebsgehäuse können selbstverständlich konventionelle Getriebemotoren angeflanscht werden.
Die LinearChain kann für wechselnde Schub- / Druckbeanspruchungen in horizontaler oder vertikaler Ebene eingesetzt werden.
Durch die Geometrie der Laschen kann die LinearChain in hohem Maße den räumlichen Gegebenheiten des jeweiligen Anwendungsfalles angepaßt werden. Abbildung 3 zeigt Beispiele für Kettenumlenkung und -speicherung. Mit den Standardversionen der LinearChain werden Hubkräfte bis 35.000 N in Umgebungstemperaturen bis zu 180°C abgedeckt. Darüber hinaus werden höhere Anforderungen an Temperaturbeständigkeit und Hubkraft mit speziellen Kettengliedern erfüllt.
Der Einsatz in Scherenhubtischen
Die LinearChain ist der ideale Antrieb für Hubtische. Da die Kraftübertragung der Kette in derselben Achse wie die Hubbewegung ansetzt, wird eine gleichmäßige, ruckfreie Bewegung erzielt (Abb.4 u. 5). Dies ermöglicht auch eine gleichbleibend hohe Positionier- und Wiederholgenauigkeit bei beliebig vielen Zwischenstopps.
Durch die Kompakte Bauform einer Antriebseinheit, bestehend aus Compacta und LinearChain sind Schließhöhen von unter 160 mm realisierbar. D.h. Hubtische, die mit einer solchen Antriebseinheit ausgestattet sind, können sehr weit nach unten gefahren werden. Die für das anschließende Anheben benötigte Kraft wird dabei nicht größer (Abb.6). Somit treten geringere Kräfte an der Mechanik des Hubtisches auf, was natürlich wiederum geringeren Verschleiß zur Folge hat.
Im Gegensatz zur Hydraulik, wo die Pumpe ständig im Einsatz ist, wird beim Einsatz der LinearChain nur dann Energie benötigt, wenn tatsächlich eine Hubbewegung stattfindet. Somit sind auch im Betrieb Einsparungen möglich. Mit dem Einsatz der LinearChain wird auch der Gefahr von Öl-Leckagen entgegen getreten. Dies ist vor allem in Bereichen von Bedeutung, die nicht durch Schmiermittel verunreinigt werden dürfen, wie z.B in der Lebensmittel- oder Rehatechnik.