Der Bildverarbeitungsmarkt für Kameras und Kamerasysteme ist mit seiner großen Auswahl verschiedener Modelle mit unterschiedlichen Funktionalitäten stark diversifiziert. Auf Grundlage der Herstellerdatenblätter mit unterschiedlichen, nicht vergleichbaren Leistungskennzahlen oder fehlenden wichtigen Informationen ist es für Bildgebungstechniker schwer, für eine bestimmte Bildverarbeitungsanwendung eine geeignete Kamera zu ermitteln.
Der Standard EMVA 1288 sorgt durch die Definition von zuverlässigen und genauen Messungen für Transparenz und erleichtert Vergleiche zwischen Kameras und Bildsensoren erheblich. Die standardisierte Prüfung ergibt einen gut vergleichbaren Überblick über Sensorqualität und Voreinstellungen, über die nachgeschaltete Elektronik, die funktionale Interaktion und somit über die optische und elektronische Qualität der Kamera insgesamt, wobei Rückschlüsse auf einzelne Komponenten möglich sind.
Stefan Waizmann, Leiter des Produktmanagements bei FRAMOS, sagt dazu: „In der industriellen Bildverarbeitung spielt die Prüfung nach EMVA 1288 eine immer zentralere Rolle und wird von vielen Kunden gefordert. Hierbei handelt es sich um den einzigen herstellerunabhängigen Standard, der Kameras in ihrer Gesamtheit charakterisiert. Das EMVA-Zertifikat wird zukünftig mit allen von uns vertriebenen Kameras mitgeliefert und kann als zusätzlicher Service auch von weiteren Kameraherstellern beauftragt werden.“
Mit dem Standard EMVA 1288 sind der Dynamikbereich, die Empfindlichkeit und das Rauschen über einem flachen Spektrum messbar. Wie die Farbwiedergabequalität und die Lichtempfindlichkeit der Kamera zu bewerten sind und wie die reale Auflösung des Kamerasystems in Verbindung mit dem Objektiv ist? EMVA 1288 ermöglicht dem Kunden die Beurteilung verschiedener Eigenschaften wie Dunkelstromrauschen oder Linearität und sorgt so für Durchblick bei der Kameraauswahl.