Von Prototypenbau und Reverse Engineering über Werkzeugprüfungen und Montage bis hin zu Anwendungen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie: die Qualitätsanforderungen in der Fertigung sind enorm hoch und sicherheitskritisch. Am Einsatz optischer Systeme zur Produktionssteuerung und Qualitätssicherung führt kein Weg mehr vorbei. Um die erzielten Werte technisch maximal zu verbessern sowie die Wirtschaftlichkeit ihrer Arbeit zu optimieren spielen Vermessungssysteme eine zentrale Rolle.
Einer der führenden Akteure auf diesem Markt ist die Leica Geosystems mit Hauptsitz im schweizerischen Heerbrugg, ein Unternehmen der international agierenden Hexagon-Gruppe. Leica ist spezialisiert auf Lösungen für die unterschiedlichsten Vermessungsaufgaben – von der Kartografie bis zum Layout von Produktionsstraßen. Zu seinen Kunden zählen führende Unternehmen in den Bereichen Automobil- und Flugzeugbau, sowie Schwerindustrie genauso wie Geometer, Ingenieurbüros und Vermessungsämter, Architekten und Bauunternehmungen sowie Öffentliche Betriebe. Leica Geosystems setzt auf innovative Technologien, damit seine Kunden ihre Projekte effizient, effektiv, wirtschaftlich und in höchster Qualität erledigen können.
Mit einer neuen Generation von Lasertrackern führt Leica Geosystems seine Kunden in eine neue Dimension von Bedienungsfreundlichkeit. Mithilfe von 3D-Koordinaten und bildgebenden Elementen beschleunigt und präzisiert dieses System den Fertigungsprozess. Das Unternehmen bedient damit unter anderem die wachsende Nachfrage aus der Industrie nach höherer Leistung bei der Messung und Steuerung bewegter Applikationen und Produktionsprozesse. So liegt der Anspruch an die Genauigkeit zum Beispiel bei Wasserschneidemaschinen inzwischen im Submillimeterbereich.
Eine Schlüsselkomponente der neuen Leica-Messsysteme kommt vom Bildverarbeitungsexperten FRAMOS. Für die schnelle Bedienung und einfache Anwendungssteuerung werden die gemessenen Daten dem Anwender über einen Monitor angezeigt. Die im System implementierte Overview-Kamera liefert Daten, die ein FPGA-Chip weiterverarbeitet. FPGAs (Field Programmable Gate Arrays) sind ein integrierter digitaler Schaltkreis, in den eine logische Schaltung programmiert werden kann. Durch parallelisierte Signalverarbeitung sind sie extrem performant bei gleichzeitig moderaten Bauteilkosten und verhältnismäßig geringer Leistungsaufnahme. Auf diesem frei programmierbaren Chip ist die Bildvorverarbeitung gelagert. Diese umfasst neben individuellen angepassten Bildverarbeitungsalgorithmen individuell adaptive und verlustfreie Kompressionsmöglichkeit zur schnelleren Datenübertragung, verlustfreien digitalen Zoom und insbesondere die Möglichkeit zur Farbkalibrierung.
„Wir stellen hier auf Basis unserer Erfahrung und permanenten technologischen Weiterentwicklung genau jenes Know-how bei der Verarbeitung von Bilddaten zur Verfügung, das Leica einen attraktiven Mehrwert und den Leica-Kunden einen direkten Anwendungsvorteil bietet.“ sagt Dietmar Scharf, Projektleiter bei FRAMOS.
„Das schärfere, hochauflösende Bild der Overview-Kamera – zusätzlich zum ersten Mal in Farbe – ist ein signifikanter Vorteil unserer neuen Anlagen. Zusammen mit vielen weiteren Verbesserungen haben wir dank der langjährigen Erfahrung von FRAMOS damit ein höchst wettbewerbsfähiges Gesamtpaket im Angebot“, sagt Burkhard Boeckem von Hexagon/Leica Geosystems. „Die Verfügbarkeit eines Digitalzooms zum Beispiel macht die Dimensionen des Werkstücks sowie Details seiner Verarbeitung auf Anhieb zweifelsfrei erkennbar. Bisher mussten die Daten zuerst ausgewertet werden, um neue Einstellungen und Systemanpassungen passgenau vorzunehmen. Jetzt gleicht die verbesserte Technik die Unzulänglichkeiten des menschlichen Auges noch besser aus, der Anwender kann somit direkt am Bildschirm überwachen und umgehend steuernd in den Prozess eingreifen.“
Als besonders wertvoll für künftige Entwicklungen sieht man bei Leica Geosystems unter anderem die Tatsache an, dass dank der Unterstützung durch FRAMOS im internen Kamerasystem des Lasertrackers nun ein einheitliches Interface für das Auslesen unterschiedlichster Bildquellen verfügbar ist – und dies bei einer deutlich verbesserten Bildqualität in Farbe. Neben den technischen Aspekten hat vor allem die grenzüberschreitende Fernentwicklung wesentlich zum Gelingen des innovativen Projektes beigetragen. Durch die von Leica Geosystems zur Verfügung gestellten Hardware-Komponenten konnten Entwicklungsarbeiten großteils lokal bei FRAMOS durchgeführt werden. Außerdem trägt der regelmäßige Austausch zwischen den Entwicklern von Leica Geosystems und FRAMOS durch Nutzung von Online Instrumenten auch wesentlich zum Projektfortschritt bei. Insgesamt konnten mit diesen Faktoren die Projektkosten niedrig gehalten werden. Dass dieser Fortschritt in einer gemeinsamen Entwicklungszeit von weniger als zwei Jahren zwischen Kontaktaufnahme und Serienreife erreicht wurde, hat, so Boeckem, „unsere erste Einschätzung bestätigt, dass uns mit FRAMOS ein Partner zur Seite steht, der viel Leistung und Erfahrung für einen sehr wertvollen Preisverhältnis einbringt“.