»Wir stehen dem Vorschlag des Wissenschaftsrats aufgeschlossen gegenüber und werden uns gemeinsam mit Bund und Ländern sowie der FGAN der Thematik stellen«, betont der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Hans-Jörg Bullinger.
Der Wissenschaftsrat hat bei seinen Stellungnahmen zu den einzelnen Instituten der FGAN festgestellt, dass es bislang an einer ausreichenden Einbindung in das Wissenschaftssystem mangelt. Der Wissenschaftsrat unterstützt deshalb Überlegungen, die FGAN in eine zivile Forschungsorganisation zu überführen, weil sich dadurch die Rahmenbedingungen für eine Steigerung und langfristige Sicherung der wissenschaftlich-technologischen Leistungsfähigkeit der FGAN-Institute erheblich verbessern. Ausschlaggebend für seine Empfehlung war der Aspekt der fachlichen Nähe zwischen den Forschungs- und Technologiefeldern der FGAN-Institute und den Forschungsbereichen der Fraunhofer-Gesellschaft.
Für eine engere Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen und Hochschulen sollen künftig die Leiter gemeinsam mit Universitäten berufen und das wissenschaftliche Personal stärker als bisher in die Hochschullehre eingebunden werden. Vor allem aber soll die Drittmittelforschung systematisch aufgebaut werden.
Die Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften FGAN mit Sitz in Wachtberg bei Bonn besteht aus drei Instituten mit insgesamt etwa 500 Mitarbeitern. »Wir sehen eine Überführung in die Fraunhofer-Gesellschaft als Chance, unsere Kompetenzen auch stärker für zivile Bereiche nutzbar zu machen«, kommentiert Dr. Ralf Dornhaus, der Vorstandsvorsitzende der FGAN die Empfehlung.
Die Institute für Hochfrequenztechnik und Radartechnik FHR und für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE, sind in Wachtberg angesiedelt, das Institut für Optronik und Mustererkennung FOM in Ettlingen. Die FGAN trägt mit ihren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für das Verteidigungsministerium maßgeblich dazu bei, die Leistungsfähigkeit der Führungs- und Aufklärungssysteme der Bundeswehr zu sichern und zu verbessern.
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Bereich Verteidigungs- und Sicherheitsforschung bereits fünf Institute, in denen sowohl wehrtechnische wie zivile Forschungsprojekte bearbeitet werden. Mit der Integration der FGAN-Institute kann innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft ein gewichtiger Verbund geschaffen werden, der sich maßgeblich am nationalen Sicherheitsforschungsprogramm beteiligen und an der Gestaltung des europäischen Programms »Security« mitwirken kann.