Das zentrale Forschungsprojekt lautete „Untersuchungen der Versagenskriterien für Stahl und Aluminium in Hinblick auf die Bemessung von Schmiedeteilen“. Dr.-Ing. Rainer Wagener überführte die Ergebnisse außerdem in den „Leitfaden zur Bemessung von Schmiedebauteilen aus Stahl und Aluminium“ und in das vom Preisträger konzipierte Seminar zum Thema „Betriebsfestigkeit – Auslegung von Schmiedeteilen unter Betriebslasten“, in dem die Ergebnisse mehrerer weiterer Projekte eingeflossen sind.
„Dr. Wagener hat durch seine Sachkenntnis und sein hohes Engagement wesentliche Impulse für die Massivumformung gegeben. Die Ergebnisse seiner vielfältigen Arbeiten können unsere Unternehmen konkret und praxisnah nutzen“, sagte Dr.-Ing. Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Massivumformung, bei der Verleihung des renommierten Forschungspreises vor mehr als 200 Mitgliedern und Gästen in der Rohrmeisterei Schwerte.
Die Auszeichnung wird jährlich zu Ehren von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. eh. Otto Kienzle vergeben, der in den 1940er Jahren den Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Schmiedeindustrie legte und die Gesenkschmiedetechnik als wissenschaftliche Disziplin in Lehre und Forschung eingeführt hat. Der Otto-Kienzle-Preis geht nach 1992 und 2011 zum dritten Mal an einen Wissenschaftler des Fraunhofer LBF in Darmstadt.
Rainer Wagener ist seit April 2008 in dem Darmstädter Forschungsinstitut beschäftigt und im Bereich Betriebsfestigkeit unterwegs. Seit 2012 leitet er die Gruppe Bauteilgebundenes Werkstoffverhalten. Wagener studierte in Clausthal und promovierte 2007 zum Thema: „Zyklisches Werkstoffverhalten bei konstanten und variablen Beanspruchungsamplituden“. Neben der angewandten Forschung begeistert er sich für die E-Orgel und plant mit dem Preisgeld einen weiteren Entwicklungsschritt zu realisieren.