Als Kopf eines kleinen Entwicklerteams nahm Roman Kraus Anfang des Jahres an einem Ideenwettbewerb teil, den die Fraunhofer-Gesellschaft in den zugehörigen Instituten ausgelobt hatte. Mit seinem Konzept für den Swaybe holte Kraus den ersten Platz. Nach diesem erfolgversprechenden Start möchte das Entwicklerteam die Technologie in einer Ausgründung verwerten, das Konzept also mithilfe eines eigenen Unternehmens zur Marktreife bringen. "Bis zur Serienreife haben wir allerdings noch einiges zu erledigen. Unter anderem wollen wir die Bedienung so einfach wie möglich halten und müssen hierzu noch viele Tests durchführen", so Kraus. Finanzieren möchten sie das Ganze über eine weltweite Crowdfundingkampagne, die im Herbst dieses Jahres stattfinden soll. Schon jetzt hat Swaybe eine eigene Facebookseite unter www.facebook.com/swaybe.
Dass ihre Idee eine gute Perspektive hat, wissen die Entwickler auch von den positiven Rückmeldungen, die sie von Besuchern der Josephs-Service-Manufaktur in Nürnberg erhalten haben. Dort hatten sie ihren Prototypen einen Monat lang öffentlich präsentiert. Besucher können in dieser Einrichtung überraschende Produkt- und Serviceneuheiten entdecken, sie spielerisch ausprobieren und nach eigenen Ideen gemeinsam mit den Partnern bis zur Marktreife gestalten. Die Resonanz will das Team nun nutzen und das Produkt weiter verbessern.
Swaybe übernimmt die Schaukelbewegung der Eltern
Die Einschlafhilfe versetzt jegliche Babyschaukel, Wiege, Kinderwagen und Babywippe sanft und kontrolliert ins Schwingen. Es unterstützt die Eltern beim Beruhigen ihres Kindes, indem es deren Schaukelbewegung lernt und anschließend selbstständig fortführt - so hilft es auch dem Baby, optimal in den Schlaf zu finden. "Unser Ziel ist es, das Kind beim Einschlafen beziehungsweise Weiterschlafen zu unterstützen und die Eltern dadurch zu entlasten. Swaybe soll nicht stundenlang aktiv sein", erklärt Kraus. Die Schwingungen können nach einigen Minuten automatisch reduziert werden, bis sich das Gerät schließlich ganz abschaltet.
Das Besondere an Swaybe ist die intelligente Steuerung. "Sie nutzt in umgekehrter Form einen Algorithmus, den wir normalerweise dazu verwenden, schwingende Systeme aktiv zu beruhigen, also Schwingungen mit Gegenschwingungen zu bekämpfen", beschreibt Fraunhofer-Forscher Kraus das Prinzip. Außerdem nutzt sie gezielt die Eigendynamik der jeweiligen Systeme aus. Dadurch kann die komplette Babywippe oder ein schwerer Kinderwagen samt Baby bewegt werden. Normalerweise wäre dafür einiges an Kraft erforderlich, die aber ein derart kleines Zusatzsystem nicht ohne weiteres aufbringen kann. Denn Swaybe wird nur etwa 25 Zentimeter lang und 500 Gramm schwer sein.
Swaybe umgeht diese Herausforderung unter anderem dadurch, dass es die Systeme in ihrer Eigenfrequenz anregt. Das ist besonders energieeffizient und entspricht der natürlichen Bewegung, die intuitiv auch von den Eltern gewählt wird, wenn sie ihr Baby schaukeln. Die Signale eines Beschleunigungssensors nutzt das Gerät dazu, sich flexibel an unterschiedlichste Bedingungen wie das Gewicht des Babys und die Art der Babywiege anzupassen. Die Rückwirkungen einer integrierten Schwungmasse bewirken dann die gewünschte sanfte und harmonische Schwingungsanregung.