Rund 200 Fachleute treffen sich bei der 41. Jahrestagung der Gesellschaft für Umweltsimulation (GUS), um neueste Erkenntnisse und Methoden auszutauschen. Die Tagung findet am 14. bis 16. März 2012 in Stutensee bei Karlsruhe statt.
Bei den Anlagen der erneuerbaren Energietechnologien handelt es sich um komplexe technische Installationen in einer den äußeren Umgebungsbedingungen exponierten Anordnungen. Dazu gehören atmosphärische Bedingungen ebenso wie unterirdische Umweltbedingungen z.B. in der Geothermie. Bei Photovoltaik-Anlagen spielt insbesondere der Einfluß der Sonnenstrahlung, der ja bestimmungsgemäß einwirkt, eine herausragende Rolle. Ähnliche Bedingungen gelten natürlich auch für Freilandnetze, für Kraftwerke, Pumpspeicherwerke oder Biogasanlagen. In jedem Fall handelt es sich um technische Ausrüstungen, die
- Unter harschen Umgebungsbedingungen lange Jahre im Einsatz sind und
- Zuverlässig funktionieren müssen, um eine Stromlieferung unterbrechungsfrei zu gewährleisten
- Aus technisch anspruchsvollen elektrischen, mechanischen oder informationstechnischen Komponenten bestehen und
- Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben werden
Mit Methoden der Umweltsimulation können Funktionsfähigkeit und Lebensdauer bereits in der Entwicklungsphase untersucht und optimiert werden. Dabei kann auf den Erfahrungsvorsprung aus der Automobiltechnik, der Wehrtechnik oder dem Bauwesen zurückgegriffen werden. Die Methodik der Umweltsimulation umfaßt dabei folgende Einzelschritte:
- Erfassung und Analyse des Lebenszyklus des Produkts
- Bestimmung der Umweltbedingungen in den einzelnen Lebenszyklusphasen
- Ableitung der Prüfungen; Erstellung von Prüfprogrammen
- Durchführung der Prüfungen
- Bewertung der Wirkungen
- Bestimmung der Rückwirkung auf die Umwelt
In entsprechender Weise ist mit dieser Systematik auch die Umweltsimulation an Anlagen der Energiewende durchzuführen.
Die Entwickler wissen normalerweise, welche Risiken mit solchen Umgebungsbedingungen verbunden sind und sie planen die Umwelt ein, um ein Versagen zu vermeiden. Dazu gehört, daß man schon während der Produktentwicklung die später im Betrieb oft "stressigen" Umweltbedingungen simuliert. Wenn moderne Hochgeschwindigkeitszüge trotzdem stehenbleiben, ist dies eine Blamage für die Techniker. Hier hat die Automobiltechnik ihre Hausaufgaben meist besser gemacht, beispielsweise, indem sie die Fahrzeuge in einem Klimawindkanal testet, bevor sie auf die Straße entlassen werden.
Neben der Sicherheit und Zuverlässigkeit spielt für den Verbraucher auch die Qualität und die Dauerhaftigkeit von Produkten eine entscheidende Rolle. Langlebige und gut funktionierende Produkte tragen letztendlich entscheidend zur Naschhaltigkeit bei.