Um neue Abläufe innerhalb der Fertigung effektiv zu koordinieren und mögliche Produktionsausfälle zu vermeiden, können reale Prozesse durch einen Abgleich mit im Vorfeld digital geplanter Abläufe getestet werden. Die Überlagerung von realer und virtueller Welt, die sogenannte cyber-physische Äquivalenz, wird in einer Miniaturfabrik sichtbar: dort sortiert ein Industrieroboter Spezialbehälter um. Die Szene wird von Kameras erfasst. Diese übertragen den Status der realen Welt kontinuierlich ins Virtuelle, wo sich zeitgleich ein digitaler Gabelstapler bewegt. "Alle Prozesse werden von unserem System in Echtzeit abgeglichen und Änderungen sofort sichtbar", erklärt Professor André Stork vom Fraunhofer IGD.
System erkennt Hindernis und legt neue Route fest
Bisher erkannte das System nur, wann und wo es zu einer Kollision zwischen dem digitalen Gabelstapler und dem realen Roboter kommt und stoppte daraufhin das Fahrzeug. Erkennt das System jetzt das neue Hindernis, sucht sich der Gabelstapler automatisch eine neue Route. Diese Vorausschau ermöglicht es, Fehler oder Unfälle frühzeitig zu erkennen und schnell zu analysieren.
Fahrt über virtuelle Kamera mitverfolgen
Simuliert wird die Kollisionsvermeidung, indem der Szene in Echtzeit gescannte Gegenstände hinzugefügt werden. Dafür benutzen die Fraunhofer-Forscher beliebige Objekte als reale Wegsperre für den digitalen Gabelstapler. Der Gabelstapler ist zudem mit einer virtuellen Kamera ausgestattet, deren Kamerabild auf ein Head-Mounted-Display übertragen wird. Die Besucher gelangen so quasi selbst in die virtuelle Fabrik und können die Fahrt des Gabelstaplers mitverfolgen. Über einen Multiview sind alle Szenen für die anderen Besucher übersichtlich visualisiert.
Ihre Lösung präsentieren die Fraunhofer-Forscher vom 13. bis 17. April 2015 auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 7, Stand B10.
Weiterführende Informationen:
Video: http://s.fhg.de/VCR-VP-1-2015