Hofmann, verheiratet und Vater eines Sohnes, erwarb seine wissenschaftliche Grundausbildung an der Universität Bonn, wo er neben Informatik auch Philosophie studierte. Er sammelte erste Auslands-erfahrungen während eines Semesters in Paris und wechselte 1997 nach erfolgreicher Promotion an das Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er als Wissenschaftler am Artificial Intelligence Laboratory forschte. 1998 erhielt er ein Postdoc-Stipendium am International Computer Science Institut (ICSI) und der University of California in Berkeley. Nach einem weiteren Jahr wurde er an die Brown University berufen, wo er in den vergangenen fünf Jahren arbeitete. Parallel zu seiner akademischen Karriere war Hofmann auch unternehmerisch tätig und gründete im Jahre 2000 in Berkeley mit zwei Kollegen die technologie-orientierte Start-up-Firma Recommind, die auch eine Niederlassung in Rheinbach bei Bonn unterhält.
Im Zentrum von Hofmanns Forschung steht das maschinelle Lernen, das heißt die Entwicklung von Verfahren, die Computer in die Lage versetzen, die Bewältigung bestimmter Aufgaben auf der Basis von Fallbeispielen und Daten selbstständig zu erlernen. Hierbei hat sich Hofmann vor allem bei der Anwendung von Methoden zum Informations- und Wissensmanagement einen Namen gemacht. Letzteres umfasst unter anderem die Entwicklung intelligenter Suchmaschinen, die automatische Annotation und Kategorisierung von Dokumenten, die automatische Extraktion von Informationen aus Texten sowie personalisierte Informationsfilter und Produktempfeh- lungssysteme. Hofmann war auch unternehmerisch tätig und hat die Vermarktung intelligenter Suchtechnologien erfolgreich vorangetrieben.
An der TU Darmstadt wird Hofmann im Fachbereich Informatik den Lehrstuhl »Intelligente Systeme« betreuen. Von der engen Verzahnung von Universität und Fraunhofer-Institut versprechen sich beide Seiten große Vorteile. Sicher ist es auch diesen hervorragenden Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten zu verdanken, dass Hofmann den Ruf aus Deutschland angenommen hat. »Wenn wir Spitzenkräfte aus den USA zurückholen wollen, dann müssen wir ihnen auch vergleichbare Möglichkeiten bieten«, unterstreicht Bullinger die Forderung, den Forschungsstandort Deutschland attraktiv für Spitzenforscher zu machen.