Die Röntgen-Computertomographie dient zur dreidimensionalen Darstellung des Innenlebens von zu untersuchenden Objekten etwa aus dem Fahrzeugbau oder aus der Luft- und Raumfahrt. Bei großen Öffnungswinkeln des kegelförmigen Röntgenstrahls häufen sich bei den derzeit weitverbreiteten Systemen hütchenartige Abbildungsfehler, die sogenannten Feldkamp-Artefakte, vor allem in allen Bereichen abseits der mittleren Ebene des Röntgenstrahls. In diesen dezentralen Schichten ist die Bildqualtität der konventionellen Messmethode sehr reduziert.
Die Helix-CT (lat. Helix = Wendel) vermeidet diese Problematik durch eine intelligente Aufnahmegeometrie. Im Vergleich zur herkömmlichen 3D-Computertomographie werden hier schraubenförmige, statt der sonst üblichen Kreisbahnen gefahren. Hierfür wird das Objekt von Projektion zu Projektion geringfügig gedreht und gleichzeitig in Richtung der Drehachse verschoben. Die Detailerkennbarkeit im gesamten Messvolumen verbessert sich, da die Ortsauflösung in allen drei Raumdimensionen isotrop ist und damit gleichermaßen hervorragend.
»Die Helix-CT wird sich in Zukunft bei allen anspruchsvollen Messaufgaben in der Röntgenprüfung als Standard durchsetzen«, sagt Mathematiker Tobias Schön, der am Fürther Standort des Fraunhofer IIS an dem neuen Verfahren mitgearbeitet hat.
In der Praxis besticht die Helix-CT bei quantitativen Messungen mit unerreicht hoher Homogenität der rekonstruierten Dichten im gesamten Prüfobjekt. Des Weiteren ermöglicht die Helix-CT auch höchstgenaues dimensionelles Messen, d. h. Metrologie mit minimalen geometrischen Fehlern bei der Abbildung. Ebenfalls können damit sehr lange Objekte (Rohre, Stangen oder Rotorblätter) innerhalb eines einzigen Messvorgangs erfasst werden.