Das Aufnehmen und die Verarbeitung von guten 3D-Inhalten stellt für das Produktionsteam eine große Hausforderung dar. Viele Parameter, wie z. B. Stereo-Basis, Farbanpassung, Stereogeometrie oder die Ausrichtung der beiden Kameras können sich von Szene zu Szene in Abhängigkeit von Motiv, Inhalten, Nah- und Fernpunkt sowie Konvergenz- und Fokusebene ändern. STAN unterstützt Kameraleute, Stereographen und das gesamte Produktionsteam bei der korrekten Einstellung dieser für die Stereoqualität entscheidenden Parameter. Das Assistenzsystem sorgt dabei u. a. dafür, dass die bei der Aufnahme berechneten Werte direkt an beide Kameras weitergegeben werden, so dass falsche Einstellungen ermittelt und, je nach Ausstattung des Stereoaufnahmesystems, entweder manuell oder automatisch korrigiert werden können. Diese Korrektur realisiert STAN als eins der weltweit ersten Assistenzsysteme für Stereoproduktionen beispielsweise durch eine ideale Positionierung der beiden Kameras mittels Motorsteuerung, die durch die in Echtzeit berechneten Parameter gesteuert wird. Durch die bildbasierte Berechnung der Stereo-Parameter und die Vorschau auf produktionsrelevante Informationen wie Stereoqualität, Tiefe der Szene oder die Anzeige möglicher Regelverletzungen (Rahmungsregel, Einhaltung des verfügbaren Tiefenbudgets, Vermeidung von Augendivergenz etc.) hebt sich STAN von anderen, auf dem Markt verfügbaren Systemen ab. Die Anzeige dieser Information erfolgt über eine intuitiv bedienbare Nutzeroberfläche, die dem Anwender eine Auswahl von unterschiedlichen Visualisierungsmöglichkeiten zur Beurteilung der Stereoqualität bietet.
STAN wurde vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Berlin in Kooperation mit KUK Film Produktion, München im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten, deutschen Verbundprojekts PRIME entwickelt.