Die TransApp®-Technik basiert auf dem Prinzip des elektrostatischen Fluidisierbettverfahrens und kommt daher ohne Pulverpistolen aus. Das zu applizierende Pulver wird in einem Fluidisierbett in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand gebracht und über Hochspannungselektroden elektrostatisch aufgeladen. Sobald sich geerdete Werkstücke über dem Fluidisierbett befinden, bewegt sich das Pulver durch die elektrische Feldkraft auf direktem Weg zur Oberfläche des Werkstücks. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pulverbeschichtungsanlagen mit Sprühpistolen entstehen bei TransApp®-Anlagen nur sehr geringe Overspraymengen, das heißt, entsprechend platzsparend und kostengünstig fallen die Absaug- und Rückgewinnungsanlagen aus.
In zahlreichen kundenspezifischen Beschichtungsversuchen in Zusammenarbeit von Fraunhofer IPA und Längle im Technikum des Fraunhofer IPA wurde erfolgreich gezeigt, dass perfekte Beschichtungsergebnisse mit der TransApp®-Technik sowohl für flache Blechplatinen und Coils als auch für dreidimensionale Bauteile erreicht werden können. Je nach Kundenanforderung sind extrem kompakte Anlagen mit geringerem Durchsatz, aber auch Hochgeschwindigkeitsanlagen mit weit über 1 m/s Prozessgeschwindigkeit realisierbar. Weitere Vorteile sind die hohe Flexibilität des Systems aufgrund des modularen Aufbaus sowie die geringen Betriebskosten: Der Energieverbrauch beträgt weniger als ein Drittel im Vergleich zu einer entsprechenden konventionellen Pulverbeschichtungsanlage.
Derzeit wird an der Umsetzung der TransApp®-Technik in den Produktionsmaßstab gearbeitet: Nach gemeinsam durchgeführter Machbarkeitsstudie und nach Beschichtungsversuchen mit Originalteilen der Kunden übernimmt die Längle GmbH die Systementwicklung, die Projektierung und den Bau der kompletten Beschichtungsanlage. Erste Anlagen werden zurzeit konzipiert und auftragsbezogene Prototypen konstruiert.