Adressbuch, Emails, Passwörter - viele Nutzer wissen nicht, worauf ihre Apps zugreifen und was mit ihren Daten passiert. Darüber hinaus können Apps auch Schwachstellen enthalten, die für Unternehmen ein großes Risiko bedeuten. Denn Angreifer können solche Sicherheitslücken für Sabotage oder Wirtschaftsspionage nutzen, auch wenn sie selbst die Apps nicht programmiert haben. "Die Sicherheitsprüfungen der verschiedenen App-Stores suchen nicht ausreichend nach Schwachstellen-Indikatoren, deshalb haben wir Appicaptor entwickelt", sagt Heider.
"Appicaptor" generiert neben Black- oder Whitelists auch einen Testbericht, in dem die Ergebnisse detailliert beschrieben sind. Dadurch unterstützt das Werkzeug Unternehmen bei der Risikobewertung und der Einhaltung von Compliance-Vorschriften. "Wir haben bei der Entwicklung besonderen Wert darauf gelegt, dass auch Nutzer und Entscheider ohne tiefgreifendes Know-how in Sachen IT-Sicherheit das Risiko einschätzen können", sagt Heider. "Bei Bedarf führen wir für unsere Kunden auch Tiefenanalysen durch, zum Beispiel bei sicherheitssensitiven Anwendungen wie Banking-Apps."
Derzeit bietet Fraunhofer SIT "Appicaptor" nur im Rahmen von forschungsgestützten Dienstleistungen an. Heider und sein Team entwickeln das Testwerkzeug ständig weiter und fügen neue Prüfkriterien hinzu. Der Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis wird unterstützt durch den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).