Anja Schwöbel hat Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Mannheim studiert und ihre Diplomarbeit bei Freudenberg geschrieben. Im Oktober 2010 stieg sie in das Trainee-Programm von Freudenberg Sealing Technologies ein, im Anschluss wurde sie übernommen und arbeitet heute als Prozessingenieurin. "Es ist einfach ein gutes Gefühl, jemanden zu haben, den man um Hilfe bitten oder mal etwas fragen kann. Gerade zu Beginn sind die Strukturen eines Unternehmens schwierig zu durchschauen", sagt die 27-Jährige. Das Mentoring habe ihr in der Anfangszeit sehr geholfen und ihren Einstieg in die Unternehmensgruppe erleichtert. Im Ausbildungsjahr 2012/2013 nehmen 44 Nachwuchsführungskräfte an dem bewährten Programm teil.
Schwöbels Mentorin Kerstin Zeeb, Global Head of IT-Service and Governance, ist seit über 15 Jahren bei Freudenberg Sealing Technologies und für die IT-Prozesse und Strukturen sowie das Controlling in diesem Bereich zuständig. Anja Schwöbel ist nicht ihr erster Mentee, den sie unterstützt. "Ich habe insgesamt schon sechs Berufseinsteiger begleitet. Es war aber nie dieselbe Erfahrung, jeder ist anders und benötigt unterschiedliche Hilfestellungen", berichtet die 40-Jährige. Obwohl der Aufwand bisweilen groß sei, mache es ihr sehr viel Spaß, die Entwicklung der jungen Menschen zu beobachten. Außerdem lerne auch sie immer wieder etwas Neues hinzu. Wichtige Eigenschaften eines Mentors sind für Zeeb eine offene Art, Freude an der Zusammenarbeit mit anderen und eine gewisse Erfahrung mit den Strukturen und Prozessen innerhalb des Unternehmens.
Win-win-Situation für Mentor und Mentee
Der Schwerpunkt des Mentorenprogramms ist es, die Trainees bei der Suche nach Projekten zu unterstützen, die sie selbstständig erarbeiten können. Ein erfahrener Mitarbeiter hat einen besseren Überblick über aktuelle Themen und verfügt über ein entsprechendes Netzwerk an Kontakten. "Mir fällt es leichter, über die Relevanz einzelner Projekte zu entscheiden und die richtigen Ansprechpartner zu vermitteln", sagt Zeeb. Des Weiteren gibt der Mentor regelmäßig Feedback und steht seinem Schützling als Anlaufstelle für unterschiedliche Probleme zur Verfügung. Das reicht von einfachen Fragen bis zu der neutralen Position eines unbeteiligten Dritten, sollte es zu Problemen innerhalb der Abteilung kommen. "Dafür muss natürlich ein gewisses Vertrauensverhältnis bestehen. Das hat bisher aber immer sehr gut geklappt", berichtet Zeeb. Stimmt die Chemie zwischen Mentor und Mentee, profitieren beide von der Zusammenarbeit.
Die individuelle Betreuung durch einen persönlichen Mentor ist eine Besonderheit bei Unternehmen und mehr als ein gewöhnliches Trainee-Programm. Freudenberg Sealing Technologies nutzt seit 15 Jahren geschickt das vorhandene Potential und Know-how seiner Mitarbeiter und fördert die Vernetzung zwischen erfahrenen und jungen Kollegen. Auf diese Weise gelingt es, Nachwuchsführungskräfte so früh wie möglich zu fördern und in das Unternehmen einzubinden.