Den Titel erhielt das Mannheimer Team für zwei Projekte: "Intecreative", das ist ein Kulturkochbuch, in dem Flüchtlinge neben Rezepten aus ihrem Heimatland über ihre Geschichte und Kultur erzählen. Mit Workshops zu Themen wie "Bewerbung" oder "Lebenslauf" und Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache erhalten Asylsuchende Unterstützung, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen und erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu starten. Das zweite Projekt steht unter dem Motto "Fluchthelfer": In der Justizvollzugsanstalt Bruchsal wurde eine Fahrradwerkstatt aufgebaut, in der Gefangene aus Schrottmaterien und kaputten Fahrrädern neue, individuelle Räder bauen. Ziel ist es, ihnen nach der Entlassung aus dem Strafvollzug Chancen auf eine Arbeitsstelle und einen Neuanfang zu bieten. Denn Betroffene, die während ihrer Haft keinen Zugang zu Arbeit und Ausbildung haben, weisen eine deutlich höhere Rückfallquote auf. Seit dem Produktionsstart im Januar 2014 wurden bereits über 30 Fahrräder von den Gefangenen fertiggestellt und davon 22 verkauft.
Der verlässliche Sponsor
Die Freudenberg Gruppe engagiert sich seit mehr als zehn Jahren als verlässlicher Enactus-Partner. Rund 20 Führungskräfte des Unternehmens sorgen in Deutschland, China und in den USA als Ratgeber in den Projekten für mehr Qualität. Außerdem ist Freudenberg Sponsor der Organisation. Viele Enactus-Studenten schreiben ihre Diplomarbeiten im Unternehmen oder absolvieren Praktika, wie Emily Azizy, die das Mannheimer Team leitet. "Enactus fördert Werte wie Unternehmergeist und gesellschaftliche Verantwortung. Werte, die für unsere Gesellschaft essentiell und für das Handeln unserer Zukunft unerlässlich sind", erläutert Dr. Klaus-Peter Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung Freudenberg Home and Cleaning Solutions und Mitglied im deutschen Vorstand der Studentenorganisation. "Das Familienunternehmen Freudenberg lebt diese Werte seit mehr als 165 Jahren."
Das Landesmeister-Team
Die diesjährigen Enactus-Landesmeister der Universität Mannheim unterstützt Cornelius Bossers - von der Auswahl der Projekte über den Aufbau des Teams bis hin zur Projektorganisation: Er hilft bei regelmäßigen Treffen mit den Teamleitern. "Zu Beginn war die Gruppe klein, und es war nicht einfach, Strukturen zu schaffen und Projekte auf die Beine zu stellen. Inzwischen sind viele neue, erfolgreiche Geschäftsideen entstanden." Die Auszeichnung als Landesmeister sei eine Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit des Teams, bei der gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stünden, so Bossers, der die Studenten seit 2006 als Business Advisor betreut. Im Oktober fliegt das Team nach Peking in China zu den Weltmeisterschaften. Rund 150 Studenten zwischen 18 und 25 Jahren arbeiten im Enactus-Team der Universität Mannheim. Sie alle sind Visionäre, die die Welt im Kleinen verbessern wollen.
Es laufen immer mehrere Projekte parallel, nach ein paar Jahren ziehen sich die Studenten zurück und übergeben im Idealfall die funktionierende Geschäftsidee an einen oder mehrere Partner, wie beim Projekt "Firmenkeks". Unter dem Dach der Lebenshilfe Mannheim stellen Menschen mit Behinderung Kekse mit individueller Werbe-Prägung her. Die Studenten haben die Produktion der Kekse optimiert, den besten Preis bestimmt sowie Marketingmaßnahmen entwickelt. Über 12.000 Kekse wurden seit dem Start im Jahr 2010 verkauft.