Windkraft-Dichtungen unterliegen besonderen Anforderungen: Sie müssen eine hohe Verschleißfestigkeit und Alterungsbeständigkeit aufweisen, große Temperaturtoleranzen ausgleichen und beständig gegen Schmierstoffe und Umwelteinflüsse sein. Ziel ist eine niedrige Reibung und ein optimales Verschleißverhalten für eine möglichst lange Lebensdauer. Dichtungslösungen von Freudenberg Sealing Technologies (FST) kommen in Windkraftanlagen unter anderem zur Abdichtung von Blatt- und Turmlagern, Hauptlagern, als Hydraulikdichtungen in Pitchzylindern, und als Öldichtung von Hauptgetrieben zum Einsatz.
Bei der Entwicklung von Dichtsystemen arbeitet FST eng mit den Komponenten- und Anlagenherstellern zusammen, um optimal abgestimmte Lösungen für deren Produkte zu produzieren. Wie gut diese Zusammenarbeit funktioniert, zeigt ein Highlight auf dem Messestand von Freudenberg Sealing Technologies auf der WindEnergy in Hamburg: ein aufgeschnittenes Muster eines dreireihigen Kugeldrehlagers zur Rotorblattverstellung eines führenden deutschen Herstellers von Großwälzlagern. Für dieses Lager entwickelte FST in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden eine Spezialprofildichtung, welche den besonderen Drücken und anderen Belastungen in dieser Anwendung bestmöglich widersteht. „Anhand dieses Exponats zeigen wir, wie wir mit unserer Design- und Materialkompetenz maßgeschneiderte Dichtungslösungen gemeinsam mit unseren Kunden für unsere Kunden entwickeln“, so Michael Littig, Global Segment Director Energy bei Freudenberg Sealing Technologies.
Neben dem Dichtungsdesign sind die eingesetzten Werkstoffe der wichtigste Erfolgsfaktor bei der Dichtungsauslegung. Die Dichtungswerkstoffe von Freudenberg Sealing Technologies sind speziell auf die hohen Anforderungen der Windkraft optimiert. Sie widerstehen salzhaltiger Luft, Ozon, extremem Klima und niedrigen Temperaturen sowie aggressiven Schmiermitteln. „Die von uns entwickelten Premium-Materialien der „Ventoguard“-Familie haben sich für einen breiten Anwendungsbereich bereits fest im Markt etabliert“, erläutert Littig. „Diese Hochleistungswerkstoffe eignen sich aufgrund ihrer außergewöhnlich hohen Zuverlässigkeit, Funktionssicherheit und Langlebigkeit ausgezeichnet für den Einsatz in Windenergieanlagen.“
Tests und Probeläufe bei Dichtungen für Windkraftanlagen sind wegen der großen Baugrößen von bis zu dreieinhalb Metern Durchmesser und hohen Anforderungen an die Lebenserwartungen nur begrenzt möglich. Deshalb hat Freudenberg Sealing Technologies computergestützte Testverfahren entwickelt, bei denen die entsprechenden Belastungen auf den Lagern und den Dichtungen verlässlich simuliert werden. Auf diese Weise kann die Funktion der Lager frühzeitig analysiert und die Bauteile entsprechend optimiert werden bei vergleichsweise geringen Kosten.
Neben Dichtungslösungen präsentiert Freudenberg Sealing Technologies auf der WindEnergy 2016 auch ein umfangreiches Portfolio an Akkumulatoren für die Windbranche, angefangen von Membranspeichern bis hin zu Kolben- und Blasenspeichern. Diese kommen beispielsweise in der Rotorblattsteuerung und in der Hydraulik der Anlagen zum Einsatz. Sie arbeiten mit Betriebsdrücken von bis zu 350 bar und sind global für Nord- und Südamerika, Europa und China zertifiziert. „Dank des Erwerbs des US-amerikanischen Akkumulatoren-Herstellers Tobul Accumulator Inc. verfügen wir nur über ein weltweites Fertigungsnetzwerk für hochwertige Akkumulatoren und haben auch unser Produktportfolio deutlich erweitert“, sagt Littig.
Hydrospeicher sind aus hydraulischen Antrieben nicht mehr wegzudenken. In Windkraftanlagen müssen die Akkumulatoren hohen dynamischen Kräften und aufgrund der salzhaltigen Meeresluft einer stark korrosiven Umgebung widerstehen. Umso wichtiger ist es, die Hydrospeicher in ihrer Ausführung exakt auf die geplanten Einsatzzweck auszulegen, meint Littig: „Auch hier sehen wir uns als Entwicklungspartner für unsere Kunden. Aus unserer langjährigen Erfahrung mit Akkumulatoren in der allgemeinen Industrie bringen wir jede Menge Knowhow mit, von dem auch unsere Kunden aus der Windenergiebranche profitieren.“
Doch auch die beste Dichtung funktioniert nur dann zuverlässig, wenn sie perfekt mit dem Schmierstoff harmoniert. Deshalb präsentieren direkt neben dem Stand von FST die Schmierstoff-Experten der Freudenberg-Gruppe, Klüber Lubrication, neueste Entwicklungen von Spezialschmierstoffen für die Windenergie-Branche.
Die Spezialisten von Freudenberg Sealing Technologies freuen sich auf interessierte Fachbesucher und spannende Gespräche in der Halle 5B, Stand 232, auf der WindEnergy 2016 vom 27.-30. September in Hamburg.