In elektrischen Bauteilen und Systemen kommen häufig Kunststoffe zum Einsatz. Bei der Materialauswahl gilt es, bestimmte Vorgaben und Anforderungen wie Temperaturbeständigkeit, Entflammbarkeit, Wärmeleitfähigkeit, Flexibilität sowie weitere mechanische Eigenschaften zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss das Material aus Sicherheitsgründen einen guten elektrischen Widerstand für die Isolierung des Systems aufweisen.
Im Allgemeinen bieten Kunststoffe einen guten elektrischen Widerstand, sind jedoch im Vergleich zu Metallen schlechte Wärmeleiter. Verluste beispielsweise durch Reibung sowie die Windungen und Wicklungen des Kupferdrahts können in Elektromotoren unerwünschten Wärmestau und in der Folge überhöhte Temperaturen verursachen. Das optimale Material sollte daher sowohl eine hohe Wärmeleitfähigkeit als auch eine gute elektrische Isolierung aufweisen, um die Motorleistung zu optimieren.
Die Lücke füllen
„Unsere Kunden fragten immer wieder nach besseren Werkstoffen. Basierend auf unseren Erfahrungen mit Polymerwerkstoffen entwickelten wir daher eine neue Materialfamilie, die direkt auf die Anforderungen für den Einsatz im E-Motor zugeschnitten ist“, sagt Ray Szparagowski, Materialentwickler für Hochleistungskunststoffe bei Freudenberg Sealing Technologies. „Unsere neuen TCEI-Werkstoffe sind deutlich leistungsfähiger als die aktuell auf dem Markt erhältlichen.“
Bei der Entwicklung der neuen Werkstoffe konzentrierten sich die Materialexperten von Freudenberg auf technische Polymere, die als Spulenkörper oder Schlitzauskleidungen verwendet werden. Spulenkörper isolieren in erster Linie den Schlitz zwischen der Motorwicklung und der Magnetplatte, dienen aber auch als Kern für die Statorwicklungen. Sie tragen zur Formstabilität bei, sorgen für Steifigkeit und erleichtern die Montage der Wicklungen auf dem Statorkern. Zudem schützen Spulenkörper die Wicklungen vor Beschädigungen und Vibrationen während der Montage und des Betriebs.
Modifizierte Kunststoffe
Die technischen Eigenschaften von Kunststoffen werden stark von Füllstoffverstärkungen beeinflusst. Während ungefüllte Polymere in der Regel eine Wärmeleitfähigkeit von ~0,2 W/m/K aufweisen, kann der richtige Füllstoff diesen Wert um ein Vielfaches erhöhen. Szparagowski und sein Team entwickelten eine Reihe von Materialtypen, mit deren Hilfe Freudenberg maßgeschneiderte Lösungen für die jeweiligen Anwendungsanforderungen seiner Kunden anbieten kann. Jeder Typ bietet je nach Füllstoff eine einzigartige Mischung aus Materialeigenschaften (Zugfestigkeit und Dehnungseigenschaften) und physikalischen Eigenschaften (elektrische und thermische Eigenschaften). Umfangreiche Materialtests haben die wärmeleitenden und elektrisch isolierenden Eigenschaften bestätigt. Der höhere Füllstoffgehalt der neuen TCEI-Werkstoffe führt zu einem steifen Material, das mit dünneren Querschnitten geformt werden kann. Auf diese Weise sind feinere Konstruktionsdesigns mit geringerem Materialeinsatz möglich.
Weitere Highlights auf der Battery Show
Neben den neuen Werkstoffen präsentieren Freudenberg Sealing Technologies und seine Tochtergesellschaft, der Batteriehersteller XALT Energy, auf der Battery Show in Novi (USA), eine breite Palette von Komponenten wie Lithium-Ionen-Hitzeschilde, kantengeklebte Faltdichtungen, die Druckausgleichsventile DIAvent und DIAvent Light, leitfähige eCon-Dichtungen, Plug&Seal-Verbindungen, feuerfeste Dichtungen und elektromagnetisch abgeschirmte Kunststoffgehäuse. XALT Energy stellt zudem seine Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriepacks vor. Ebenfalls auf dem Gemeinschaftsstand zeigt Freudenberg Performance Materials spezielle Lösungen für die E-Mobilität. Die Experten von Freudenberg und XALT Energy sind auf den Messeständen Nr. 2105 und 2101 zu finden.