„Das sieht ja spannend aus“, platzte es aus einem Schüler heraus, als er mit seinen Schulfreunden staunend durch das Ausbildungszentrum der Friedhelm Loh Group lief. An dem Roboterarm blieb er sofort stehen, um die von Azubis selbst programmierte Maschine in Aktion zu erleben – und selbst zu steuern. Danach ging es für die Gruppe aber schon weiter. Denn an diesem „Tag zur Berufsorientierung“ gab es am Haigerer Standort der Unternehmensgruppe mit den Firmen Rittal, Eplan, Cideon, German Edge Cloud, Stahlo, LKH und Loh Services für die knapp 400 staunenden Schülergesichter viel zu entdecken.
Die starke Resonanz der Veranstaltung mache Hoffnung für die Zukunft, in der der Fachkräftemangel zu den größten Herausforderungen für Arbeitgeber gehöre, so Holger Langheinrich, Bereichsleiter Personal der Friedhelm Loh Group: „Als Technologieführer stehen wir für Innovationen, etwa in der Digitalisierung. Wir wollen Perspektiven eröffnen. Als Familienunternehmen leben wir zudem Werte wie Verantwortung, Sicherheit und Langfristigkeit. Das zeigen wir den jungen Leuten hier.“
Nachwuchsarbeit der Zukunft
„Es liegt an uns als Arbeitgeber, jungen Menschen spannende Wege und sinnhafte Aufgaben zu bieten, aber auch an uns als Gesellschaft, wie wir die Themen zum Nachwuchs tragen, ihn für die Ausbildung mit all ihren Stärken zu begeistern“, ergänzte Markus Asch, CEO Rittal International und Rittal Software Systems, der auch bei der Veranstaltung dabei war: „Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen die Faszination für Technik zu vermitteln, für die unsere Unternehmensgruppe steht. Denn sie sind auch unsere Zukunft.“
Das bewiesen die jungen Fachkräfte der Friedhelm Loh Group, die auf dem Berufsinformationstag über ihre persönlichen Erfahrungen und Karrierewege sprachen, darunter Philipp Grahn, Leiter Rittal Produktionssystem: Angefangen als Azubi hat er sich über das Studium und verschiedene Auslandsstationen bis zur Führungskraft beruflich weiterentwickelt. Besonders der tägliche Kontakt mit den internationalen Kollegen mache seinen Beruf abwechslungsreich und die Unternehmensgruppe zu einem tollen Ort zum Arbeiten. „Es gibt unendliche Möglichkeiten für die eigene Entwicklung“, betonte er.
Auch vom Mitgestalten der brandaktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die die Industrie heute und in Zukunft bewegen, berichteten Nachwuchskräfte. So erklärten Verena Muntean und Lea Benner von Stahlo unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Stahlbranche“, welche (Stahl-)Routen das Stahl-Service-Center für eine „grüne“ Zukunft wählt: Für das Unternehmen eins der wichtigsten strategischen Ziele – und für Verena und Lea die Erklärung, warum ihre Jobs für sie spannend und relevant sind.
Hinzu kommen die veränderten Arbeitsanforderungen an Fachkräfte in vernetzten Produktionssystemen und mit digital unterstützten Prozessen. „Als Ausbilder und Arbeitgeber berücksichtigen wir die Chancen der Digitalisierung auch bei der Arbeitsplatzgestaltung“, so der Personalchef Langheinrich. Die Friedhelm Loh Group biete etwa zahlreiche Qualifizierungen an.
Wie die Friedhelm Loh Group diesen Herausforderungen im Bereich Ausbildung begegnet? Zum Beispiel mit veränderten Ausbildungsinhalten, erklärte Ausbildungsleiter Matthias Hecker einer Besuchergruppe: „Wir bilden heute interdisziplinär und ganzheitlich aus, weil sich durch die Digitalisierung neue Arbeitsweisen ergeben. Das erfordert auch andere Kenntnisse.“ So werden die technischen Nachwuchskräfte zum Beispiel zunächst im digital integrierten Lernumfeld der Ausbildungswerkstatt fit gemacht, um anschließend im Industrie 4.0-Werk nebenan in erster Reihe an Zukunftsthemen mitzuwirken. Jüngst wurde die Unternehmensgruppe mit dem Gütesiegel „Best Place to Learn“ ausgezeichnet.
„Junge Menschen und ihre Neugier fördern“
Zurück in der Ausbildungswerkstatt: Hier konnten die Gäste des Berufsorientierungstages die Nachwuchskräfte nicht nur persönlich über das Ausbildungs- und duale Studienangebot befragen, sondern sich auch praktisch ausprobieren – von eigenen 3D-CAD-Modellen bei den Technischen Produktdesignern bis hin zu ersten Programmier-Codes bei den ITlern. „Es ist wirklich spannend, was man bei Rittal alles machen kann. Ich kann mir gut vorstellen, später etwas mit Programmierung zu machen“, schilderte ein Schüler der Johann-Textor-Schule Haiger seine Eindrücke. „Die Technik ist wirklich faszinierend. Toll, dass hier junge Leute mit Ideen gesucht werden“, ergänzte ein Mitschüler.
Im benachbarten Global Distribution Center verfolgten die jungen Besucherinnen und Besucher hautnah, wie die Logistik eines Global Players funktioniert, während sie im Rittal Innovation Center erfuhren, wie die Unternehmen der Gruppe dank gebündelter Kompetenzen Innovationen rund um die Digitalisierung der Industrie gestalten. Die praktische Umsetzung erlebten die Besucherinnen und Besucher gleich darauf im weltweit modernsten Werk für die Produktion von Klein- und Kompaktgehäusen. Rittal fertigt hier hochautomatisiert bis zu 8.000 Gehäuse pro Tag. „Was für ein einzigartiges Lernumfeld“, brachte es ein Lehrer auf den Punkt. „Beeindruckend, was die Friedhelm Loh Group jungen Menschen aus der Region alles bietet.“ Ein großes Kompliment, besonders für die Ausrichter des Tages um Ausbildungsleiter Hecker. „Für uns gibt es keine wichtigere Aufgabe, als junge Menschen und ihre Neugier zu fördern und sie zu unterstützen, ihre Potenziale auszuschöpfen“, betonte er.
Und schließlich hieß es „Möge der Bessere gewinnen“ an der Handballtorwand, die Azubis selbst mit Rittal Kleingehäusen gebaut hatten. Zu gewinnen lohnte sich hier gleich doppelt: Bei der Tor-Challenge warteten Eintrittskarten für das „Nationale Automuseum – The Loh Collection“, das im Juli seine Pforten öffnet.