Mit seinem Vortrag "Zukunftsradar 2020: Mehr von den Zukunftsmärkten sehen, verstehen und haben" setzte Dr. Pero Mićić, Vorstand der FutureManagementGroup AG, gleich zu Beginn des Kongresses zahlreiche Impulse, die auch im weiteren Verlauf immer wieder aufgegriffen werden sollten. Mićić unterstrich unter anderem, wie wichtig es in Zukunft werde, sowohl die zentralen Lebenswelten "Mobilität, Stadt und Raum", "Gesundheit und Ernährung", "Arbeit und Bildung" und "Wohnen und Freizeit" vernetzt zu denken als auch das traditionelle Denken in Branchenschubladen zu überwinden: "Unternehmen sind Organisationen, die Menschen glücklicher machen sollen, indem sie Probleme lösen und Wünsche erfüllen, und dafür Geld bekommen. In dieser Reihenfolge! Sie müssen 'corporate social value' durch den Kern ihrer Tätigkeit schaffen, nicht nur durch Spenden und soziales Engagement." Mit seiner Definition des modernen Unternehmers, der "nicht für Produkte oder Dienstleistungen, sondern ausschließlich für Wirkungen bezahlt" werde, öffnete der Zukunftsmanager nicht nur den Raum für industrie- und disziplinenübergreifendes Nachdenken über die Zukunft, sondern betonte zugleich die Bedeutung von Forschung und Bildung für die Gestaltung lebendiger und lebenswerter Zukünfte.
Die Ganzheitlichkeit des Blickes auf die Zukunft prägte die gesamte Konzeption der unter der Schirmherrschaft des hessischen Wirtschaftsministers Florian Rentsch stehenden Veranstaltung und zog sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Diskussionen und Vorträge. Fern von theoretischen Abhandlungen über abstrakte Zukunftsmodelle wurden konkrete Fragestellungen, etwa nach den Chancen für technologiebasierte Unterstützungssysteme für das selbstbestimmte Leben ältere Menschen, nach den Potenzialen der personalisierten Medizin oder aber nach den Möglichkeiten des Einsatzes von Zukunftstechnologien im Schulunterricht praktisch und hochinteressant erörtert.
Dass auch komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge rasant, unterhaltsam und verständlich dargestellt werden können und es manchmal gerade "kleine" Entdeckungen und Erfindungen sein können, die die Welt verändern können, bewiesen sechs Nachwuchswissenschaftler, die in zwei "Slam-Sessions" ihre Forschungsprojekte vorstellten. Hier wurde - wie auch in der begleitenden Ausstellung, in der zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Zukunftsprodukte und Zukunftsmärkte vorstellten - die Veranstaltung ihrem Motto endgültig gerecht: Sie war ein greifbarer und persönlicher "Treffpunkt" mit der Zukunft, der für Pessimismus und Missmut keinen Raum ließ.