„Für 2013 verzeichnen wir mit 1,2 Millionen Android-Schadprogrammen einen neuen Negativrekord. Dabei setzt die eCrime-Industrie insbesondere auf den Diebstahl von persönlichen Daten, die in speziellen Märkten gewinnbringend verkauft werden können“, erklärt Eddy Willems, G Data Security Evangelist. Für dieses Jahr kann der Experte keineswegs Entwarnung geben. „2014 wird aus Sicht der Täter ganz im Zeichen des Datendiebstahls stehen, denn der Betrug mit teuren Premium-SMS-Nachrichten ist aufgrund der ab Android 4.2 eingebauten Sicherheitsmechanismen nicht mehr rentabel. Dafür werden plattformübergreifende Attacken und digitale Währungen wie Bitcoin zunehmend interessanter für Cyberkriminelle im Mobile-Segment.“
Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2013 stieg die Anzahl neuer Android-Schädlinge um 30 Prozent an und erreichte damit eine neue traurige Rekordzahl. Auch in der Gesamtzahl erreichten die Kriminellen eine neue Negativ-Bestmarke von 1.199.758 neuen Schad-Apps – im Vergleich zum Gesamtjahr 2012 ist dies eine Steigerung von 460 Prozent.
Trojanische Pferde dominieren weiterhin
Acht von zehn in den Malware-Familien einsortierten Schad-Apps sind Trojanische Pferde. Kriminelle setzen diese insbesondere mit dem Ziel ein, persönliche Daten zu stehlen um diese in speziellen eCrime-Märkten zu Geld zu machen.
Ein weiteres großes Problem sind die sogenannten „Potentiell unerwünschten Programme“ (PUP), die zusammen mit Generischen Erkennungen insgesamt mehr als die Hälfte der im zweiten Halbjahr 2013 gezählten Schadprogramme ausmachen. Zu den "PUP"gehören Anwendungen, die zwar im engeren Sinne nicht schädlich sind, aber durch unerwünschte Werbeeinblendungen und Ausspähfunktionen auffallen und oft nur schwer wieder entfernt werden können.
Drei Prognosen für das erste Halbjahr 2014
- SMS-Schädlinge gehen weiter zurück: Betrügereien mit Premium-SMS-Nachrichten werden weiter zurückgehen, weil Android ab Version 4.2 einen speziellen Sicherheitsmechanismus enthält. Stattdessen werden Kriminelle sich vor allem auf den Diebstahl persönlicher Daten konzentrieren.
- Bitcoin und Co. geraten ins Visier: Digitale Währungen werden bei Kunden und Verkäufern im Internet immer beliebter, allerdings basieren diese rein auf Daten, wodurch Beträge leicht zu stehlen sind. G Data geht davon aus, dass Cyberdiebe Android-Schadcode nutzen werden, um direkt von Smartphones und Tablets alle Informationen für Bitcoin- und andere Beträge einer digitalen Währung zu stehlen.
- Cross-Plattform-Angriffe häufen sich: Gerade beim Online-Banking mit einem mTAN-Verfahren spielen Mobilgeräte eine große Rolle, um Zahlungsvorgänge sicher durchzuführen. Kriminelle werden hier verstärkt ansetzen und auf plattformübergreifende Schadprogramme und Angriffe setzen.