„Mit der Zeitkapsel geben wir den Startschuss für den Umbau des gesamten Areals Königsallee 178. Wir wollen den nachfolgenden Generationen eine Nachricht hinterlassen. Jede Abteilung hat einen Gegenstand in die Zeitkapsel gepackt, darunter ein Fairphone, ein Glas G DATA Honig, ein Buch von Glen Greenwald über die NSA und Snowden sowie das Cover des ersten G DATA Virenschutzes „AntiVirenKit für Atari“ aus dem Jahr 1987“, erklärt G DATA-Firmengründer Kai Figge seine Idee.
G DATA Headquarters entsteht
Als erste Baumaßnahme wird das seit 1990 unter Denkmalschutz stehende Gebäude 178a in den nächsten Jahren in das künftige „G DATA-Headquarters“ umgebaut. Die Entkernung des 1. und 2. Obergeschosses ist abgeschlossen und umfasst 4.500 Quadratmeter. Die weiteren Umbaumaßnahmen werden noch in diesem Jahr umgesetzt, so dass die neuen Büroflächen ab Anfang 2015 genutzt werden können. Die G DATA Software AG ist schon seit über zwei Jahrzehnten an der Königsallee ansässig.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen am Bochumer Hauptsitz mehr als 360 Mitarbeiter. Mit der Standortexpansion beabsichtigt G DATA die Mitarbeiterzahl in Bochum in den kommenden Jahren zu verdoppeln.
Konsumverein Wohlfahrt mit 38.000 Mitgliedern
Das Firmengelände ist ein geschichtsträchtiger Ort: Vor hundert Jahren war auf dem Gelände im Hunscheidtfeld über fünf Jahrzehnte lang der Konsumverein Wohlfahrt beheimatet, der 1912 gegründet und in den 60er Jahren von der Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm (später COOP Dortmund) übernommen wurde. Zwischen 1914 und 1916 entstand hier nach den Plänen des Bochumer Architekten Heinrich Schmiedeknecht ein Lager- und Betriebsgebäude mit Bäckerei, Rösterei, Metzgerei und einer Limonadenfabrik für rund 11.000 Mitglieder. 1919 wurde neben dem Verwaltungsgebäude ein Block mit Dienstwohnungen gebaut, 1927 ein Konsumladen.
Durch die Angliederung kleinerer Vereine wuchs der Konsumverein in den 1920er Jahren auf fast 38.000 Mitglieder mit 113 Filialen in Bochum, Witten, Herne und Wanne-Eickel an, in den Arbeiter und Bergleute Lebensmittel zu günstigen Preisen einkaufen konnten. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde der Konsumverein in das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert, dennoch regte sich Widerstand. Einige Mitglieder wurden von der Polizei verhaftet und misshandelt. Eine Gedenktafel erinnert an zwei hingerichtete Männer.
G DATA sucht Zeitzeugen
Um mehr über die Geschichte des Firmensitzes zu erfahren, ist G DATA auf der Suche nach ehemaligen Mitarbeitern des Konsumvereins Wohlfahrt, die als Zeitzeugen von ihren Erfahrungen, dem Arbeitsalltag und den Bedingungen berichten können. Zeitzeugen melden sich unter der Telefonnummer +49 (0) 234/9762-376.