„Noch nie war es für Windows-User gefährlicher, mit einem ungeschützten PC im Internet zu surfen als 2008! Der explosionsartige Malware-Anstieg des vergangenen Jahres zeigt, dass wir es längst mit leistungsfähigen und gut organisierten eCrime-Netzwerken zu tun haben. Trends und Entwicklungen werden von den Tätern schnell nach neuen Möglichkeiten sondiert, um Rechner mit Schadcode zu infizie-ren und Daten im großen Stil zu stehlen. Dabei zielen die Angreifer in 99,2% der Fälle auf Windows-Rechner. Aber auch Internetnutzer stehen verstärkt in der Schusslinie. 2008 wurden soziale Netzwerke und Web 2.0 Anwendungen verstärkt für die Verbreitung von Malware und den zielgenauen Versand von Spam missbraucht. Anwender sollten daher verstärkt darauf achten, dass die Inhalte von Webseiten auf Schadcode geprüft werden,“ resümiert Ralf Benzmüller, Leiter des G DATA Security Labs.
2008 ließ den Herstellern von Securiy-Lösungen kaum Zeit, Atem zu holen. Im ers-ten Halbjahr waren es 318.248 neue Schädlinge, im zweiten 576.002. Damit wurden die Rekordzahlen des vergangenen Halbjahres um fast das Doppelte übertroffen. Über das ganze Jahr 2008 gesehen wurden 894.250 neue Schädlinge gezählt - 6,7 Mal mehr als 2007.
Die Anzahl der Malware, die Flashs ActionScript zur Verbreitung von Malware nutzt, ist im letzten Halbjahr des Vorjahres deutlich gestiegen und wird voraussichtlich weiter zunehmen. Bislang werden Flash-Videos nicht als Bedrohung angesehen – ideale Voraussetzungen für die massive Nutzung durch Cyber-Kriminelle.
Fixtermin im Cybercrime-Kalender: Microsoft Patch-Day
Die regelmäßig von Microsoft veröffentlichten Patches für Sicherheitslücken wur-den 2008 massiv von Malware-Autoren ausgenutzt. Hierzu analysierten Hacker die geänderten Dateien des Betriebssystems und entwickelten anhand der gewonne-nen Informationen Exploit-Code. In vielen Fällen dauert das nur wenige Stunden. Diese Exploit-Codes werden von Online-Kriminellen in Malware -oder in Tools zur Erstellung und Verbreitung von Malware integriert. Bekanntestes Opfer 2009: Die Kärtner Krankenanstaltengesellschaft KABEG. Hier gelang es den Tätern, eine seit Oktober 2008 bekannte Sicherheitslücke zur Ein-schleusung des Wurms Conficker auszunutzen.
Ausblick 2009: Noch mehr Malware?
G DATA rechnet auch 2009 mit einer weiteren Zunahme von Schadcode. Rasante Wachstumsraten, wie im vergangenen Jahr, sind durchaus denkbar, aber aus öko-nomischen Gesichtspunkten für die Täter kaum lukrativ. Die Wachstumsraten könnten daher im laufenden Jahr geringer ausfallen.
Detaillierte Informationen, eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse und Zahlen, sowie weitere Trends finden Sie im großen >>G DATA Malware-Report - Halbjahresbericht Juli-Dezember 2008<<.