Fallen Anwender auf die Masche herein und der Angriff über die infizierte Webseite gelingt, installiert sich ein Bot (Computerschädling) auf dem PC des Opfers. Dieser Bot bleibt auf dem Rechner, versteckt sich und bindet den Computer in ein Botnetz ein. Die infizierten PCs werden von den Tätern umgehend für den Versand von Spam genutzt. Aktuell lädt der Computerschädling weitere Schadsoftware nach: Ein FakeAV Programm namens „Defense Center“.
Nutzer von G Data Security-Lösungen sind bereits geschützt. Die G Data Produkte erkennen diese aktuelle Schadsoftware als Trojan.FakeAV.LAV (FakeAV Programm) und Tro-jan.Generic.4338292 (Bot). Zusätzlich werden die infizierten Webseiten für Benutzer der Produktgeneration 2011 durch den G Data Blacklist-Server gesperrt.
Informationen zu den gefährlichen E-Mails
Alle Absenderadressen sind auf den ersten Blick von .com-Adressen gesendet und haben aktuell folgende Betreffs:
- Your Amazon.com Order (DXX-XXXXXXX-XXXXXXX)
- Thanks for your order!
- Your [WEBSEITE] account information has changed
- Please confirm your message
- Confirm your e-mail address for Windows Live ID
Alle in den Mails enthaltenen Links führen jeweils zu einer schädlichen Webseite. Auszug der identifizierten Ziel-Webseiten:
- bo[removed]on.kr/index2.html
- so[removed]a.co.kr/index2.html
- www.f[removed]ly.org/...
- to[removed]ow.com
- ho[removed]ng.com/xxx.html
- ch[removed]ta.ru/doc.html
- ho[removed]er.com/xxx.html
Die nachgeladene Fake AV Software
Die von G Data enttarnte Schadsoftware nennt sich „Defense Center“ und gaukelt dem An-wender vor, sein Rechner sei mit einer Vielzahl von Computerschädlingen infiziert. Zur Reinigung des PCs solle der Benutzer die in Wahrheit nutzlose Software online kaufen.
+ Die Attacken
Auszug aus den entdeckten Gefahren: Exploits für PDF, Java und eine aktuelle Schwachstel-le im Microsoft Windows-Hilfe und Support Center (CVE-2010-1885).
„Der Schädling ist im Gegensatz zu vielen PCs technologisch auf dem neuesten Stand. Er nutzt eine topaktuelle Schwachstelle deren Patch auf vielen Rechnern noch nicht eingespielt ist," so Ralf Benzmüller, Leiter G Data SecurityLabs. „Zudem werden von vielen An-wendern PDF-Dateien als sicher eingestuft - das ist aber leider nicht mehr der Fall."
+ Tipps
G Data empfiehlt derartige E-Mails ungelesen vom System zu löschen. Wenn man zum Bei-spiel nichts bei Amazon bestellt hat, besteht auch nicht die Notwendigkeit, diese E-Mails überhaupt zu öffnen. Da Onlinekriminelle immer wieder E-Mails von Onlineshop-Anbietern fälschen und den guten Ruf der Unternehmen missbrauchen, gilt:
- Mailadresse des Absenders überprüfen
- Bei Bestellbestätigungen: Bestellnummer und Preise genau ansehen
- Die Ziele der Links VOR dem Anklicken mit der Mouseover-Funktion kontrollieren
- PDF Dateien nicht unbedarft öffnen
- Das Betriebssystem und alle Programme immer auf dem neuesten Stand halten
- Patches für Windows und Java umgehend einspielen
Eine weiterführende Analyse zum aktuellen Fall finden Sie im G Data SecurityBlog unter: http://blog.gdatasoftware.com/...
+ Erläuterung Bot
Bots sind kleine Programme, die meist unbemerkt im Hintergrund auf den Rechnern der Opfer laufen und dort je nach Funktionsumfang diverse Dinge erledigen – von DoS-Attacken über E-Mail-Spam bis zum Mitlesen von Tastatureingaben und vielem mehr. Der Funktionsumfang ist primär eine Frage, wie viel Geld ein Täter für einen Bot anlegt hat. Bots mit einem sehr großen Umfang sind naturgemäß teurer als eher einfache Bots, die nur wenig können.