„Generell sollte jeder Smartphone-Nutzer wissen, welche Berechtigungen die installierten Apps einfordern, dazu gehört insbesondere der Zugriff auf die Kontakte. Idealerweise ist das schon vor der Installation klar. Im Nachhinein kann man dies über die Smartphone-Einstellungen einsehen“, erklärt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense. „Wichtig sind auch regelmäßige Smartphone-Sicherheitsupdates. Unsere Umfrage zeigt, dass dies für viele Deutsche ein wichtiges Kriterium zur Kaufentscheidung ist. Wenn dann noch eine Security App auf dem Mobilgerät installiert ist, sind Nutzer und ihre Smartphones viel sicherer unterwegs.“
Unbekannte Interessenten für Adressdaten
Nutzer sollten wissen, welche Berechtigungen die installierten Apps haben. Die Umfrage von G DATA CyberDefense zeigt allerdings: Mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) ist sich nicht darüber im Klaren, mit welchen Anwendungen sie ihr Adressbuch geteilt haben. Bei den Frauen liegt der Anteil mit fast 60 Prozent höher als bei den Männern. Unterschiede gibt es bei den Altersklassen: Die Digital Natives zwischen 18 und 29 Jahren haben hier das größte, die Menschen ab 50 Jahren das geringste Wissen. Die Kenntnis über Apps, die auf Kontakte zugreifen, hängt auch von der Bildung ab: Je niedriger der Grad ist, desto weniger Wissen.
Die bekannteste Anwendung, die auf die Kontakte der Smartphone-Nutzer zugreift, ist Whatsapp. Automatisch werden Kontakte auch in der App anzeigt, wenn diese ebenfalls Whatsapp installiert haben. „Bei einem Messenger erscheint der Zugriff auf das Adressbuch sinnvoll. Bei Taschenlampen- oder anderen Apps, die vorrangig nichts mit Kommunikation zu tun haben, sollten Nutzer aber kritisch sein und lieber auf eine andere Applikation zurückgreifen“, rät Tim Berghoff. Für die Unternehmen, die hinter den datenhungrigen Apps stehen, sind Adressdaten, aber auch der Standort und andere Informationen sehr wertvoll, so können sie diese unter anderem für personalisierte Werbung nutzen. Viele scheinbar kostenfreie Apps werden durch die Ausspielung von Werbung oder den Handel mit der Erhebung von Nutzerdaten monetarisiert.
Regelmäßige Sicherheitsupdates als Kaufkriterium für Smartphones
Sieben von zehn Deutschen achten vor dem Kauf eines neuen Mobilgeräts darauf, dass das Smartphone regelmäßig Sicherheitsupdates erhält. Ohne diese Aktualisierungen bleiben Sicherheitslücken ungeschlossen, die leicht für Cyberangriffe ausgenutzt werden können. Oftmals ist die Versorgung der neuesten smarten Alleskönner mit Updates nur für kurze Zeit gesichert, das ist insbesondere bei Android ein Problem: Die Updates werden über die Gerätehersteller verteilt. Einheitliche Regeln existieren nicht und die Hersteller bevorzugen dabei insbesondere die neuen und hochpreisigen Modelle. Viele Mobilgeräte erhalten die nötigen Aktualisierungen am Ende nicht. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik – BSI forderte daher jüngst verpflichtende Updates für mindestens fünf Jahre nach dem Erscheinen eines Smartphones. G DATA CyberDefense unterstützt diese Forderung.
Für Menschen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen von bis zu 750 Euro monatlich spielen Sicherheitsupdates beim Smartphonekauf kaum eine Rolle. Nur etwa die Hälfte der Befragten dieses Segments achtet nach eigenen Angaben darauf. Oft sind hochpreisige Mobilgeräte, die regelmäßig Updates erhalten, für diese Gruppe jedoch nicht erschwinglich. IT-Sicherheit ist demnach zumindest in Teilen auch eine soziale Frage.
Über die G DATA Umfrage
Für die G DATA Umfrage zum Thema Smartphone-Hygiene wurden insgesamt 1.000 Internetnutzer aus Deutschland ab 18 Jahren befragt. Die repräsentative Kurzumfrage führte die OmniQuest GmbH im März 2020 durch.
Aktuelle Tipps zum sicheren Umgang mit Mobilgeräten finden Nutzer im G DATA Ratgeber.