Bei dieser Tagungsrunde gab es dabei eine weitere strukturelle Änderung. Nach der Einführung der Gesprächsrunden im Rahmen der letzten Frühjahrstagungen, die auch bei diesen Tagungen umgesetzt wurden, ist die GDHS nun einem weiteren Wunsch aus der Mitte der Händlerschaft nachgekommen und hat die Herbsttagungen um einen Tag verkürzt. „Wir verstehen die Beweggründe unserer Partner dafür sehr gut und wissen, dass sie so kurz vor der Saison in ihren Unternehmen gebraucht werden“, erklärt Goran Zubanovic die Entscheidung.
In seinem Vortrag appellierte Zubanovic an die Partner, den Service weiter hochzuhalten und mehr und mehr in den Vordergrund zu stellen. Dabei dürfe man aber nicht vergessen, wie und vor allem wo man die Kunden heute erreiche. „Für viele unserer Kunden ist es inzwischen schon ganz normal, sich nicht nur im Internet zu informieren, sondern hier auch zu kaufen.“ Auch die Hersteller der Branche würden ihre Geschäftsmodelle nach und nach verändern und den Online-Handel weiter mit einbeziehen. Die Partner der GDHS seien mit den eigenen Online Shops – 185 dezentrale Shops bis Ende 2015 – in diesem Wettbewerbsumfeld schon sehr gut aufgestellt und sollen hier auch weiter mit Know-how unterstützt werden, so Zubanovic. Als Gegenpol zu dieser Entwicklung sollen die Händler durch die Steigerung des qualitativen Niveaus und Fokussierung auf eine gute Beratung die Tendenz hin zu reinen Internetkäufen auffangen. WDK-Zertifizierung, Kompetenzen rund um RDKS und Erwerb von notwendigen Sachkundenachweisen waren nur einige Beispiel die Zubanovic in dem Zusammenhang aufführte.
Edgar Zühlke, Leiter HMI, konnte den HMI-Partnern von einer stabilen Entwicklung des Konzeptes sowohl in Deutschland als auch Österreich berichten. Zwar habe man sich von einigen Partnern getrennt, die den Qualitätsanforderungen nicht mehr entsprachen, habe aber zugleich 26 neue Standorte in Deutschland und 12 in Österreich hinzugewonnen. Um das qualitative Wachstum weiter zu unterstützen, setzt man einerseits auf weitere Akquise mithilfe von zufriedenen HMI-Partnern, stellt sich aber inhaltlich auch den strategischen Herausforderungen. „Steigende technische Anforderungen der Fahrzeuge, verändertes Verbraucherverhalten und Margenverfall beim Produkt Reifen ziehen auch Optimierungen im Geschäftsablauf, weitere Qualifizierung der Mitarbeiter und Ausbau der Marketing-Aktivitäten bei unseren HMI-Partnern nach sich“, so Zühlke. Das neue Marketingtool ad.net 3.0 mit vielen neuen Anzeigenelementen, Pressemitteilungen und einem Marketing-Planungstool, die App „marktjagd“ mit digitalen Handzetteln und das Angebot professioneller Schulungen sind nur einige Unterstützungsmaßnahmen der GDHS, die Zühlke hier aufzeigen konnte.
Jochen Clahsen präsentierte einen Premio-Channel mit einem stabilen Rohertrag trotz leichter Verluste im Bereich der Pkw-Stückzahlen. Der Grund für die Stärke liege vor allem im Service. Neben dem Reifen- profitiere Premio dabei vom Autoservice. Der Bereich „Lkw“ sei ebenfalls nach wie vor sehr stark und ein solides Standbein für größere Betriebe. Clahsen zeigte in seinem Vortrag zudem die verschiedenen Marketingaktionen, mit denen Premio sich bis Ende des Jahres präsentiert. Dazu gehören u. a. die Präsentation von „Doppelpass“ auf Sport1 und ein prägnanter Großflächenauftritt. Als Maßnahme, bei Online-Kunden auch den Absatz von Autoserviceleistungen zu etablieren, stellte Clahsen das Autoservice-Portal „drivelog“ vor, an welches die Premio-Partner bereits zur Erprobung angebunden wurden. Michael Amman, Manager Marketing DACH, stellte das Portal im Workshop „Marketing und E-Commerce“ genauer vor und erläuterte die genaue Funktionsweise und Chance zur Kundenneugewinnung. Eine verbesserte Kundenführung auf der premio.de und die Anbindung der GDHS-Partner an die Online-Seiten von Goodyear und Dunlop soll den Partnern darüber hinaus helfen, über verschiedene Kanäle seine potentiellen Kunden rund um Reifen und Autoservice zu erreichen.
Geschäftsführer Dr. Guido Hüffer gab einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Leistungsbausteine. Gemeinsam mit den Partnern werde zum Beispiel das Warenwirtschaftssystem tiresoft 3 sowohl technisch als auch organisatorisch, etwa durch den Ausbau des Schulungsangebots, weiterentwickelt und im Jahr 2016 bei 70 weiteren Partnern installiert. Im Fokus steht für 2016 aber vor allem eine verbesserte Anwenderfreundlichkeit, eine optimierte Benutzeroberfläche und die Integration weiterer Bausteine wie z. B. die Finanzbuchhaltung.
Als aktuelle technische Weiterentwicklung bei den Online-Shops der GDHS-Partner stellte Hüffer eine Optimierung des Online-Pricings vor. „Hier ist nun eine klare Trennung zwischen dem Online- und dem Offline-Geschäft erkennbar, indem neue Preisschienen entwickelt wurden, zwischen denen die Händler selbst wählen können“, erklärte Hüffer. Genau erläutert wurde das neue Prinzip von Marco Drouvé, Leiter Pricing Retail, ebenfalls im Workshop „Marketing und E-Commerce“.
In den Gesprächsrunden mit der Geschäftsleitung und den Channelmanagern der GDHS konnten die in den Vorträgen angesprochenen Entwicklungen weiter diskutiert werden. Auch Vertreter von Goodyear Dunlop standen hier in einer eigenen Runde Rede und Antwort. Hans-Burkhard Brandt, Manager Sales Replacement Truck Germany bzw. in Nürnberg Klaus Delatron, Manager Truck Fleet Operations DACH, Frank Pickshaus, Director Sales Tire Dealer Consumer und Carsten Scholz, Key Account Manager GDHS hatten zuvor ebenfalls über Entwicklungen und Vorhaben ihrer jeweiligen Bereiche „Commercial“ und „Consumer“ informiert, zu denen hier Fragen gestellt werden konnten. Dazu gehörten Marketingaktionen, die gemeinsam mit dem Handel durchgeführt werden sollen, wie z. B. Geo-Marketing-Aktivitäten für den kommenden Winter, und die Vorstellung neuer Produkte des Konzerns.
Am jeweils darauffolgenden Tag konnten die Partner, welche die neue Warenwirtschaft tiresoft 3 bereits nutzen, die Anwendertreffen besuchen und sich über das System austauschen und Fragen an die Experten richten. Auch persönliche Beratungen waren an diesem Tag möglich.
Zur Frühjahrstagung 2016 werden die Partner in Berlin, München und Brühl zusammenkommen, dann wieder für zwei Tage.