Die GWW errang dabei den Platz 1 in der Kategorie Bauen und Architektur. Der Award wurde am 11. Juni 2024 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin a. D., vom Deutschen Institut für Service-Qualität in Kooperation mit dem Nachrichtensender ntv und dem Magazin DUP Unternehmer an GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann und GWW-Teamleiter Stefan Korsch überreicht.
Die Jury lobte in ihrer Begründung die Nachahmbarkeit des GWW-Projekts auch für andere Wohnungsgesellschaften in Deutschland, aus einem Plattenbauareal einen für die Bewohner lebendigen und lebenswerten Ort zu machen durch die Anlage eines vielfältigen nachhaltigen Klimagartens als Zentrum, durch PV-Anlagen für Mieterstromprojekte und die Verbindung der energetischen Sanierung mit einer Aufwertung der Fassadengestaltung und Kunst am Bau zur stärkeren Identitätsbildung des Quartiers.
GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann: „Wir freuen uns über diese Auszeichnung, weil sie den Ansatz unserer Arbeit für unsere Mieterinnen und Mieter bestätigt. In gemeinsamer Kraftanstrengung all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – von Technik über Vermietung bis zur Verwaltung – haben wir es im Projekt geschafft, ein GWW-Plattenbauareal zu vitalisieren, das es zukunftsfähig macht und den heutigen Bedürfnissen seiner Bewohner folgt.“
Die Award-Veranstaltung zeigte ihm in ihrer Vielfalt der Ansätze, wie viele Menschen und Unternehmen in Deutschland das Thema Nachhaltigkeit umtreibe und welch originelle und nacharmbare Lösungen dabei herauskämen. Das mache zuversichtlich, so Christian Zeigermann weiter.
„Auch wir als GWW sind ja weiter eng am Thema ökologischer Umbau dran. Ein neues Beispiel ist dafür ist unser Sonnenhaus, das nur von nachhaltigen Energiequellen gespeist wird. Bis Ende des Jahres ist es fertiggestellt für seine neuen Bewohner“, freut sich der GWW-Geschäftsführer. Die GWW-Beschreibung des Masterplan-Projekts:
Das Besondere des Projekts
Plattenbauten werden geliebt, geschmäht – und viel zu oft noch abgerissen. So auch in Wernigerode, wo ein leerstehender Block neuen Parkplätzen weichen sollte. Wir planten den Umschwung. Wovon alle reden, wir taten es: Vorhandene Gebäudeenergie zu erhalten und mit neuer zu kombinieren, um etwas ganz Neues zu schaffen zum sozial verträglichen Preis.
Die energetische Sanierung der angrenzenden Wohnblöcke und die Umgestaltung des tristen Karree-Innenhofs zu einem nachhaltigen und sozialen Klima-Garten folgte. Bei der Ausrüstung der Plattenbaudächer mit PV-Anlagen für günstigen, grünen Mieterstrom schufen wir durch unser Inhouse-Geschäft der Stadttöchter sogar einen Modellfall für Deutschland, wie die PV-Ausrüstung unkonventionell gelingen kann mit einem Einsparpotenzial für Mieter von bis zu 20 Prozent. Aus einem angestaubten Quartier wurde ein attraktives und nachhaltiges Plattenbauareal der Zukunft und die erprobten Konzepte zum Masterplan für den Wandel unseres gesamten Bestandes.
Energieeffizienz und Klimaschutz
Die nachhaltige Neugestaltung des 5.500 qm großen Innenhofs zum Klima-Garten beinhaltet einen Öko-Ring inkl. 69 klimafreundlichen Baumpflanzungen, Insektenstreifen, Versickerungsmulden fürs Mikroklima und umgeleitetes Regenwasser zur Bewässerung. 634 PV-Module auf den Dächern sparen jährlich ca. 94 T. CO2 und reduzieren die Nebenkosten.
Dank unserer einzigartigen Kooperation mit den Stadtwerken wird Wernigerode die erste Stadt Deutschlands, die ihren gesamten Plattenbestand so ausstattet.
Architektur und Baukultur
Durch clevere Grundrissarbeit wurden in der grundsanierten Platte aus 50 kleinen 40 komfortable 2-4-Z.-Wohnungen. Extrazimmer für Familien, größere Küchen und Bäder für Senioren, dazu neue, geräumige Balkons. Alle Hauseingänge sind mit Rampen und neuen Aufzügen ausgestattet. Ein hochwertiges Fassadenkonzept versteckt die Plattenbauten nicht, sondern präsentiert sie erhobenen Hauptes. „Kunst am Bau“ u. a. von Moritz Götze sorgt für mehr Identifikation und Orientierung im Quartier.
Städtebaulicher Kontext
Zukunftsfähiger Wohnraum statt Parkplatzbau durch Aufwertung des Bestands: So konnte Quartiersstruktur erhalten und Lebensqualität gesichert werden. Der abgeschlossene Innenhof wurde als Klimagarten zum innerstädtischen Nachhaltigkeitsort. PV-Anlagen, Klimagarten und Fassadenkonzept: Per Masterplan werden wir unseren gesamten Bestand transformieren.
Auch auf andere kommunale Bestände ist er übertragbar. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und so nachhaltig auf die Gesellschaft einwirken.
Freiraumgestaltung und Klimaanpassung
Ziel des Klimagartens war die Schaffung eines lebendigen Hofs, der generationenübergreifende Angebote, Erholung, Begegnung aber auch Mitbestimmung bietet. Und der auf die sich verändernde Klimaerwärmung reagiert. Neben Öko-Ring bedeutete das: überdachte Treffpunkte, Grill- und Spielplätze, Volleyballfeld und Mietergärten. Zur kostenlosen Bewässerung letzterer wurde ein alter Brunnen aus DDR-Zeiten aktiviert. Das Konzept wird nun zum Standard für nächste Bestandsprojekte.
Sozialer Anspruch
Zukunftsgewandtes Bauen muss generationengerecht sein. Mieter-Partizipation stand dabei für uns ganz oben. Wohnraum für Familien, Barrierefreiheit durch Aufzüge und attraktive Grünflächen sorgen für soziale und demografische Durchmischung: jung bis alt, arm bis reich.
Ansprechende Gemeinschaftsorte und Mietergärten fördern Zusammenhalt und beugen Vereinsamung vor. Die Vitalisierung unterstützen wir zudem mit einem Quartiersmanager, der soziale Brücken baut und gemeinsame Erlebnisse organisiert.
Bauprozess und -logistik
Vom Modellprojekt zum Masterplan: Die energetischen Sanierungen konnten wir auf einen Typus vereinfachen, der auf alle Gebäude übertragen werden kann. Zudem können wir so die Planung und Koordinierung selbst durchführen. Wiederholungseffekte stellen sich auch bei Grünflächen- und Fassadengestaltung ein. Das alles spart Zeit und Ressourcen. Die Komplettsanierung erfolgte per Global-Pauschal-Vertrag durch einen GU, was für Kostensicherheit sorgte.
Kooperationen und innovative Konzepte der Zusammenarbeit
Den günstigeren Bezug von Energie aus hauseigenen PV-Anlagen haben wir in Kooperation mit den örtlichen Stadtwerken in einen rechtlichen Rahmen gebracht – in einem Modell-Projekt für Deutschland. Grünflächengestaltung, Fassadenkonzept, PV-Mieterstrom, E-Ladestationen: alles deutschlandweit übertragbar. Das Inhouse-Geschäft von Stadttöchtern schafft dabei einzigartige wirtschaftliche und soziale Effekte.