Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde die Arbeit von Ursula Bartos Castelo zum Thema "Verursachungsgerechte Verrechnung von flächen- und raumbezogenen Kosten in einem Krankenhaus"
Ausgangspunkt der Magisterarbeit von Frau Bartos Castelo ist das fallpauschalenorientierte Vergütungssystem im Krankenhausbereich, das zu einem starken Kosten-, Leistungs- und Wettbewerbsdruck geführt hat. Die Krankenhäuser sind deshalb bestrebt, ihre räumlichen Ressourcen möglichst effizient zu nutzen, ihre Leistungsprozesse systematisch abzubilden und dabei eine Trennung zwischen Kern- und Unterstützungsleistungen vorzunehmen. Mit der bestehenden funktionalen Kostengliederung ist es jedoch nicht möglich, die Kosten der Sekundärprozesse darzustellen. Die Kosten der Facility Management-Leistungen können somit nicht explizit ausgewiesen werden.
Frau Bartos Castelo hat zur Lösung dieses Problems in ihrer Arbeit ein Verrechnungsmodell entwickelt, das in die vorhandene Kostenrechnung eines Krankenhauses integriert wird. Damit kann eine verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten auf objektbezogene Kostenstellen und weitergehend auf Facility Management-Produkte vorgenommen werden. Erkenntnisse des GEFMA Arbeitskreises Krankenhaus wurden bei der Entwicklung berücksichtigt. Das Modell ermöglicht die Bestimmung von Verrechnungspreisen für Raumtypen und somit die Darstellung der raumbezogenen Kostenanteile einer Behandlung. Auf dieser Grundlage können Ergebnis- und Auslastungsanalysen durchgeführt und Optimierungspotenziale erschlossen werden.
"Die Magisterarbeit von Frau Ursula Bartos Castelo zeichnet sich durch hohe Aktualität, Praxisrelevanz, wissenschaftliche Sorgfalt und krankenhausspezifische Fachkompetenz aus. Die entwickelte Methodik stellt ein sehr gut umsetzbares Instrument mit hohem Pra-xisnutzen zur Verfügung", so der Vorsitzende der Jury Prof. Dr. Markus Lehmann in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung.
Frau Ursula Bartos Castelo hat nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft an der Fach-hochschule München (1976 bis 1980) und langjähriger beruflicher Tätigkeit (seit 1980) im Zeitraum von 2004 bis 2008 Facility Management und Immobilienwirtschaft an der Fachhochschule Kufstein studiert. Sie hat dieses berufsbegleitende Studium als Magistra (FH) für wirtschaftswissenschaftliche Berufe abgeschlossen.
Hauptpreis
Ursula BARTOS CASTELO
„Verursachungsgerechte Verrechnung von flächen- und raumbezogenen Kosten in einem Krankenhaus“
Fachhochschule Kufstein Tirol, Immobilienwirtschaft und Facility Management
Weitere Sonderpreise wurden in fünf Fachkategorien vergeben:
Fachkategorie „Public Private Partnership"
Florian NITZSCHE
„Instrumente zur Unterstützung und Umsetzung einer lebenszyklusorientierten Planung (Facility Management Integration) in Public Private Partnership-Projekten aus Sicht der Bieter“
Universität Bremen, FB Produktionstechnik
Fachkategorie „Lebenszyklus- und Prozesskostenrechnung“
Svenja DIRKS
„Validierung und Weiterentwicklung des Prozessnummernsystems“
Fachhochschule Gießen-Friedberg, FB Wirtschaftsingenieurwesen
Fachkategorie „Betreiberverantwortung“
Volker HIRSCHENKRÄMER
„Facility Management bei Wasserversorgungsunternehmen“
Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften, FB Maschinenbau und Versorgungstechnik
Fachkategorie „Risikoanalyse“
Ronald WEBERNDORFER
„Auswirkungen von Naturgefahren auf die Immobilien- und Grundstückspreise“
Technische Universität Wien, Raumplanung und Raumordnung
Fachkategorie „Corporate Real Estate Management“
Sophia BARONOWSKY
„Bestandsaufnahme beim Corporate Real Estate Management
Universität Stuttgart, Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft
Mit insgesamt 23 eingereichten Hochschul-Abschlussarbeiten ist wiederum eine sehr er-freuliche Beteiligung zu verzeichnen. Ausgezeichnet werden dabei insgesamt im Wettbe-werb (einschl. Hauptpreis) 1 Dissertation, 1 Masterarbeit, 3 Diplomarbeiten (davon 2 Uni, 1 FH) und eine Magisterarbeit (FH). Die Preisträger sind 3 Absolventinnen und 3 Absol-venten.