Zu Beginn der Pandemie gab es reihenweise Probleme rund um die FFP-2-Maske, die nun gelöst sind. Etwa: Lieferengpässe durch die erhöhte Nachfrage sowie den alleinigen Import aus Fernost und erhebliche Qualitätsmängel an der gelieferten Ware. Beides löste eine – von der Bundesregierung unterstützte - Produktion „Made in Germany“. Natürlich nur mit hohem und extern zertifiziertem Qualitätsstandard, wie er für die FFP-2-Maske schon seit längerem europaweit gilt.
Einer der Hersteller für diese Schutzausrüstung ist das Maschinenbauunternehmen Gehring in Ostfildern, Baden-Württemberg. Woche für Woche werden dort seit November 400.000 FFP2-Masken produziert. Das Unternehmen blickt auf eine über 90-jährige Tradition als Spezialist für Hontechnologie im Fahrzeugbau mit entsprechenden Maschinen zurück. Trotz dieses Widerspruchs – hier schwere Produktionsmaschinen für den Einzelbedarf, dort leichte Masken für den Alltag zu produzieren- passte es. „Unsere Branche ist geprägt von hohen Qualitätsansprüchen und detaillierten Spezifikationen. Auf diese Erfahrungen konnten wir zurückgreifen. Unsere Produktionssystem beinhaltet zudem Automationslösungen als auch Werkzeuge, wodurch eine Annäherung an die Fließfertigung stattfindet“, berichtet Andreas Senke, langjähriger Gehring-Mitarbeiter und nun Produktionsleiter für diese Schutzmasken. „Außerdem sind wir seit vielen Jahren nach VDA und ISO-zertifiziert, d.h. wir haben Übung in Qualitätsmanagement und nachhaltiger Produktion“, so Senke weiter.
Die Idee für Maskenherstellung entstand bereits im Frühjahr 2020, also schon in der Anfangsphase der Pandemie. „Zum Schutz der Mitarbeiter in der eigenen Produktion und auf unseren Montagebaustellen suchten wir dringend Masken mit einem hohen Qualitätsstandard. Aber es war schwer, an deutsche Masken zu kommen egal ob im FFP2- oder FFP3-Standard“, erinnert sich Christian Reik, zuständig für den strategischen Einkauf des Unternehmens. Das führte schnell zur Überlegung, eine eigene Fertigung aufzubauen. Der Technologieführer Gehring nahm deshalb an einer Ausschreibung der Bundesregierung zur Lokalisierung möglicher deutscher Schutzausrüstungshersteller teil.
Es bildete sich ein Kernteam mit Reik und Produktionsspezialist Senke. Hinzustieß Marco Kremer, Produktmanager After Sales. Da es Probleme gab mit der Verfügbarkeit der verschiedenen nötigen Vliesstoffe sowie der Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Lieferanten, suchte das Team die Unterstützung bestehender und neuer Partner. Das führte zum Aufbau der Lieferkette – neben Vliesstoffen auch Ohrenband und Nasenbügel - sowie zum Abschluss der notwendigen Lieferverträge mit deutschen Herstellern. Reik: „Alle Teile der Schutzmasken sollten schließlich mit entsprechendem Qualitätsstandard dort produziert werden, wo sie benötigt werden.“
Die Dekra prüfte als deutscher Zertifizierer, das Einhalten des hohen Qualitätsstandards. Ergebnis: Die Masken mit der Prüfnummer CE0158 (DEKRA) EN 149:2001 + A1:2009 bestehen aus hautfreundlichem Vlies mit ausgezeichneter Atmungsaktivität. Elastisches Ohrenband und flexible Nasenbügel bieten Tragekomfort. Dann wurde die Produktion gestartet.
Durch die enge Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg wird sichergestellt, dass die Masken an den richtigen Stellen landen. Ein Rahmenvertrag mit dem Bundesgesundheitsministerium über die Lieferung von Schutzausrüstungen bis Ende 2021 fördert die Produktion. Für Geschäftsführer Silvio Krüger ist die Maskenproduktion sehr wichtig. „Mit dieser Aufgabe helfen wir Menschen mitunserer qualitativ hochwertigen Masken gesund durch die Pandemiezeit zu kommen“, erklärt er.
Masken können im Webshop (www.gehring-webshop.com) bestellt werden oder bei größeren Mengen telefonisch von Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr unter 0711-3405 144 (Mindestabnahmemenge: 50 Masken für 150 Euro).