Insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie und der chemischen und pharmazeutischen Industrie müssen Produkte mitunter keimfrei hergestellt werden. An die Reinheit der Betriebsmedien die bei der Herstellung zum Einsatz kommen, werden folglich hohe Anforderungen gestellt –auch an den eingesetzten Dampf. Wenn Dampf in einer keimfreien Produktion mit Oberflächen oder direkt mit flüssigen oder gasförmigen Produkten in Berührung kommt, muss dieser den Reinheitsanforderungen der Produkte entsprechen. Die Lösung sind komplexe Reindampfsysteme auf dem Niveau der Produktanforderungen. Die dort eingesetzten Ventillösungen müssen daher sehr hohen Ansprüchen genügen. Mit den aseptischen Sitzventilen GEMÜ 505 und GEMÜ 555 wird die Firma GEMÜ diesen Anforderungen gerecht.
Aseptisches Sitzventil punktet in Funktion und Wartung
Die pneumatischen (GEMÜ 555) und handbetriebenen (GEMÜ 505) Schrägsitzventile wurden im engen Austausch mit namhaften Kunden aus der Pharmaindustrie speziell für die Absperrung von Reindampf entwickelt und bieten eine echte Alternative zu den üblicherweise eingesetzten Ventilprinzipien. Zum Beispiel sind sie deutlich wartungsärmer als Membranventile und einfacher zu reinigen als Kugelhähne. Die Sitzventile sind in den Nennweiten DN8 bis DN80 lieferbar. Durch den Metallfaltenbalg und ausgewählte Dichtwerkstoffe kann das Medium eine Temperatur von -10 bis +180 ºC aufweisen. Die Schweißstutzen-Anschlüsse sind nach den üblichen Normen wie z. B. ASME BPE, DIN 11866 oder DIN EN ISO 1127 ausgeführt und erhältlich.
Hohe Qualität - angemessener Preis
Alle Medium berührenden Teile sind aus hochwertigem Edelstahl (316L) gefertigt, um den hohen Anforderungen an die Qualität der Komponenten in den Anlagen zu entsprechen. Der Ventilkörper ist innen präzise mechanisch geschliffen und außen elektrolytisch poliert. Bei der Oberflächengüte kann GEMÜ dank der Körpergeometrie und des hohen technischen Know-hows im Inneren des Körpers Ra-Werte bis 0,4 µm nicht nur produzieren, sondern auch zuverlässig reproduzieren. Zudem wurde besonderer Wert auf die Dichtwerkstoffe gelegt, die auch den hohen Anforderungen der FDA genügen. Die Dichtungen wurden gemäß USP Class VI 121 °C geprüft.
Auch in den Antrieben überzeugen die Werkstoffe und die Verarbeitung der einzelnen Materialien. So zum Beispiel der Edelstahl-Faltenbalg, der bis zu 100.000 Schaltwechsel problemlos bewerkstelligt und die Buntmetallfreiheit des Antriebs ermöglicht. Die Abdichtung am Ventilsitz erfolgt durch eine Dichtung aus äußerst reaktionsträgem, säure- und hitzebeständigem thermoplastischen Kunststoff (PTFE). Der Ventilteller selbst ist mit der Ventilspindel verschweißt und zusätzlich verschliffen, um die sonst üblichen "Schmutzecken" bei verschraubten Ventiltellerlösungen zu eliminieren. Durch den verschweißten Ventilteller wird auch sichergestellt, dass dieser verliersicher mit der Ventilspindel verbunden ist, wodurch die Anlagensicherheit gesteigert werden kann. Aufgrund dieser und weiterer Details bieten die beiden Schrägsitzventil-Varianten eine hohe Lebensdauer bei hervorragenden Materialeigenschaften und Körpergeometrien.
Rückverfolgbarkeit ist gewährleistet
Die hohen Anforderungen an die Produkte in der Pharma- und Lebensmittelindustrie erfordern unter anderem eine Rückverfolgbarkeit aller mediumsberührender Teile, um die Produktqualität und -sicherheit gewährleisten zu können. Aus diesem Grund werden Ventilkörper, Tellerscheibe, Absperrdichtung, Ventilteller, Spindel, Faltenbalg und Antriebsdichtung von GEMÜ 555 und GEMÜ 505 chargenbezogen gefertigt und in einem Produktionsablauf zusammengefasst. Dadurch können bei Bedarf unter anderem Werkstoffprüfzeugnisse nach 3.1 DIN EN 10204 ausgestellt und mitgeliefert werden. Neben der (material-)technischen Auslegung als wartungsarme Armatur wurde auch sichergestellt, dass ein Antriebswechsel schnell, direkt an der Rohrleitung durchgeführt werden kann. Somit sind langfristig kostengünstige und materialschonende Wartungs- und Reparaturarbeiten realisierbar. Falls vom Kunden gewünscht, kann auch nachträglich eine Automatisierung der Ventillösung erfolgen, zum Beispiel durch den Umstieg von manueller auf pneumatische Betätigung oder durch den Anbau von Stellungsrückmeldern oder Stellungsreglern für die Auf-/Zu-Regelung.